Enthüllt: Wie Intelligenz und Politik das Antlitz der Alten Welt formten

Von Rüdiger Rauls

Kehrtwende

Donald Trump hat das etablierte politische System des Westens kräftig durchgeschüttelt. Er ignorierte die Prinzipien, die sich seit dem Ende der Sowjetunion als Werteverständnis verfestigt hatten. Diese angestrebte globale Wertevermittlung, unterstützt von der grünen Regierungsbeteiligung in Deutschland und einer feministisch orientierten Außenpolitik, sowie von der Biden-Administration in den USA, schien international Anerkennung zu finden. Die großen Medienhäuser trugen zur Verstärkung dieses westlichen Narrativs bei.

Die Realität jedoch zeigt, dass die Mehrheit der Menschen im politischen Westen sowie im Rest der Welt dieser Linie nicht folgen wollte. Diese Gegnerschaft wurde von den Medien oft als hinterwärtsgerichtet, populistisch oder sogar autokratisch bezeichnet. Nichtsdestotrotz führte dieser Druck der öffentlichen Meinung dazu, dass in vielen Staaten angeblich populistische Parteien oder Politiker signifikante Zuwächse verzeichneten oder Wahlen gewannen – Donald Trumps Erfolg in den USA ist ein solches Beispiel.

Trump formulierte seinen Wahlsieg als “Revolution des gesunden Menschenverstands”. Dieser Erfolg deutet auf eine Abkehr von einem moralisch überhöhten Denken hin, welches laut seinen Kritikern das Wohl der eigenen Bevölkerung übersehen hätte. Doch das endgültige Urteil über Trumps Ansatz muss sich noch herausstellen. Was sich jedoch abzeichnet, ist eine Fokussierung auf konkrete Interessen statt auf unbeständige moralische Befindlichkeiten.

Vielleicht ist Trumps politischer Überraschungserfolg mehr als nur eine typische Wahlzyklusabweichung, sondern eine Herausforderung an das System selbst – ein System, das dominant von einer akademisch-intellektuellen Elite geführt wird. Diese Elite verwechselt oft ihre akademische Ausbildung mit einer ausgeprägteren Intelligenz, ohne notwendigerweise realen Lebenserfahrungen oder dem Verständnis für alltägliche Herausforderungen.

Einbruch traditioneller Denkstrukturen

Donald Trumps Erfolg kann als Durchbrechen herkömmlicher intellektueller Normen verstanden werden. Unterstützt durch die ökonomische und militärische Kraft der USA, konnte er vorhandene Bedenken sowohl global als auch national übergehen.

Obwohl Trump sich nicht durch proletarische Herkunft, sondern durch seine unkonventionellen Herangehensweisen auszeichnet, bietet er einen Kontrast zum Akademikertum, dessen Entscheidungen oft von Theorien statt von praktischen Ergebnissen geleitet sind, nicht unähnlich der Arbeit eines Maurers, dessen tägliche Ergebnisse sofort sichtbar und überprüfbar sein müssen.

Während der Ukrainekrieg voranschreitet, bleibt die westliche Intelligenzia häufig mit ihren Prognosen hinter der Realität zurück. Die praktischen Erwägungen, ähnlich denen eines Bauarbeiters, der seine Arbeit ständig überprüft, fehlen oft.

Geschäft geht vor

Trump nämlich, der geschäftlich orientierte Pragmatiker, sprach mit Putin über ein Ende des Krieges, was erneut die westliche Annahme widerlegte, dass man mit Russland nur aus einer Position der Stärke verhandeln könne. Dies zeigt, wie verzerrt die westlichen Perspektiven oft sind, getrieben von Idealismus und Unbelehrbarkeit, die von den realen politischen und ökonomischen Gegebenheiten abweichen können.

Jede neue politische Bewegung und jeder neue politische Führer rüttelt an alten Gewissheiten und fordert das bestehende System heraus. Trumps Fall bietet ein Studienbeispiel dafür, wie realpolitische Überlegungen die theoretischen Modelle und Prognosen der intellektuellen Elite herausfordern und oft überwinden können.

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