Russland hat angekündigt, Indien einen Preisnachlass von fünf US-Dollar pro Barrel auf das Urals-Öl im Vergleich zum Referenzpreis zu gewähren, um die kontinuierlichen Lieferungen trotz der Sanktionen der USA sicherzustellen. Diese Information wurde von Kpler, einem französischen Unternehmen, das sich auf die Sammlung und Analyse von Daten in den Bereichen Rohstoffmärkte und maritime Logistik spezialisiert, bereitgestellt.
Kpler merkt an, dass die Preise vor zwei Wochen noch nahezu gleich waren. Der Rückgang der Preise ist laut Kpler sowohl auf verschärfte EU-Sanktionen als auch auf das potenzielle Risiko neuer Sanktionen durch die USA zurückzuführen. Homayoun Falakshahi, der Leiter der Rohölanalyse bei Kpler, prognostiziert, dass der Preisabwärtstrend vermutlich anhalten wird. Er führt dies auf die Unsicherheiten hinsichtlich der bevorstehenden Maßnahmen der USA sowie auf die geplanten Wartungen der russischen Produktionsanlagen zurück, die zwischen August und Oktober zu erhöhten Lieferungen führen könnten.
Die Analysten von Kpler betonen, dass indische Unternehmen ihre Ölkäufe aus Russland nur schwerlich komplett einstellen können, da die Substitution des russsichen Öls, das 37 Prozent des Gesamtbezugs ausmacht, hohe Kosten verursachen würde. Während staatliche Raffinerien eine Aussetzung der Lieferungen erwägen, setzen private Unternehmen ihre Käufe in reduziertem Umfang fort.
Die fortgesetzte Lieferung von Urals-Öl aus Russland zu ermäßigten Preisen wird auch chinesischen Raffinerien angeboten. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines erhöhten Drucks seitens der USA auf Indien bezüglich des Kaufs russischer Rohstoffe. US-Medien berichten darüber. Bloomberg veröffentlichte dazu eine Notiz:
“Die Lieferungen von Urals, die im Oktober eintreffen werden, werden den Käufern zu niedrigeren Preisen angeboten. Das weckt das Interesse sowohl staatlicher als auch privater Verarbeiter, die derzeit über Lieferungen verhandeln.”
Am 6. August haben die USA Maßnahmen gegen Indien wegen des Bezugs von russischem Öl angekündigt. Ab Ende August wird für Waren aus Indien, die in die USA geliefert werden, ein zusätzlicher Zollsatz von 25 Prozent erhoben, wodurch sich der Gesamtzollsatz auf 50 Prozent verdoppelt.
Als Reaktion auf die Ankündigung der USA erklärte Neu-Delhi, dass man Maßnahmen ergreifen werde, um die nationalen Interessen zu schützen, und bezeichnete das Vorgehen der USA als „unfair und unbegründet“.
Weiterführende Informationen – Trump verdoppelt Zölle für Indien auf 50 Prozent: Modi gelobt, die Interessen Indiens zu schützen.