Selenskijs gescheiterte Hoffnung auf Unterstützung aus Lateinamerika

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij musste ein geplantes Treffen mit Führungskräften aus Lateinamerika absagen, das während der kommenden UN-Generalversammlung in New York stattfinden sollte. Ursprünglich war das Treffen dazu gedacht, die Unterstützung südamerikanischer Nationen im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zu stärken sowie für Kiews Friedensvorschlag zu werben. Dieser Vorschlag beinhaltet eine Reihe von Forderungen, die als Basis für potenzielle Friedensverhandlungen dienen könnten.

Die Entscheidung zur Absage erfolgte nach einem Bericht der brasilianischen Zeitung Folha de S. Paulo, wonach lediglich eine Handvoll Staats- und Regierungschefs ihr Erscheinen bestätigt hatten, unter ihnen Bernardo Arévalo aus Guatemala. Ein weiterer Grund für den Rückzug war die Sorge, dass das Treffen diplomatisch enttäuschend ausfallen könnte und als Zeichen mangelnder Unterstützung für die Ukraine gedeutet werden könnte.

In der ursprünglichen Einladung vom August hatte Kiew erklärt, man sei bestrebt, die Beziehungen zu den Ländern Lateinamerikas zu intensivieren und wollte den Staats- und Regierungschefs der Region “persönlich relevante und verlässliche Informationen über den von Russland begonnenen Krieg” liefern. Jedoch bleibt die Meinung zu diesem Konflikt in Lateinamerika geteilt. Länder wie Guatemala stehen auf der Seite der Ukraine, während Nationen wie Mexiko und Brasilien sich der Nichteinmischung verschrieben haben. Der brasilianische Präsident Lula da Silva bekräftigte wiederholt sein Engagement für eine diplomatische Lösung des Konflikts und auch die designierte mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte die Priorität einer friedlichen Lösungsfindung, ohne dabei der Ukraine einen Staatsbesuch abzustatten.

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