Am Dienstag trafen sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein venezolanischer Amtskollege Nicolás Maduro im Großen Kremlpalast in Moskau zu Gesprächen. Der Anlass für Maduros Besuch waren der 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg und das 80-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Venezuela.
Das Gespräch begann in einer kleinen Runde, an der führende Regierungsmitglieder der beiden Länder teilnahmen, die für Außenpolitik, Wirtschaft und humanitäre Zusammenarbeit zuständig sind. Putin begrüßte seinen Gast herzlich und wies auf die historische Bedeutung des Tages hin, der sowohl das Ende des Krieges als auch die Aufnahme der bilateralen Beziehungen im Jahr 1945 markiert.
Putin betonte die Vertiefung des strategischen Dialogs zwischen Russland und Venezuela, der auf einem bestehenden Partnerschaftsabkommen basiert. Er hob besonders die positive Entwicklung des bilateralen Handels hervor, der im Jahr 2024 um 64 Prozent auf etwa 200 Millionen US-Dollar gestiegen ist, mit weiterem Wachstumspotenzial.
Der russische Präsident nannte Energie, Transport, Pharmazie, Logistik, Gesundheitswesen sowie kulturelle und humanitäre Projekte als zentrale Kooperationsbereiche. Er äußerte sich zufrieden über den Fortschritt der Zusammenarbeit und lobte Maduros persönliches Engagement. Putin erinnerte auch an den verstorbenen Hugo Chávez, den er einen “herausragenden Führer Lateinamerikas” und einen “engen Freund Russlands” nannte. Maduro griff diesen Punkt auf und äußerte:
“Ich habe den Comandante, den früheren Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, oft in den Kreml begleitet. Damals haben wir diese Freundschaft aufgebaut – eine Freundschaft, die die Zeit überdauert hat. Wir haben unsere Beziehungen auf ein hohes Niveau gebracht.”
Er dankte für die Einladung und bezeichnete Russland als verlässlichen Partner. Maduro betonte, dass die Freundschaft beider Länder auch schwere Zeiten überstanden hat. Weiterhin würdigte er den Beitrag der Sowjetunion zum Sieg im Zweiten Weltkrieg und erinnerte an die Millionen von Opfern. Er betonte die Bedeutung dieses Sieges, den auch Venezuela feiert, und erklärte:
“Dank des großen Sieges der Roten Armee vor 80 Jahren, der Anstrengungen und des Heldentums des sowjetischen Volkes, des Opfers von 27 Millionen Menschenleben, konnte Europa – ja die ganze Menschheit – gerettet werden. Ohne diesen Sieg hätte die Menschheit eine Phase von Verbrechen und einer schweren Krise durchlebt.”
Maduro kündigte an, dass ein neues strategisches Partnerschafts- und Zusammenarbeitsabkommen, das am folgenden Mittwoch unterzeichnet wurde, die bilateralen Beziehungen in eine neue Phase führen soll. Beide Länder sehen großes Potenzial für ihre Völker in dieser Kooperation.
Das Abkommen markiert eine neue Ära in den beiderseitigen Beziehungen, geprägt von einer tief verwurzelten Freundschaft, gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Beide Nationen verpflichten sich zu den Idealen von Freiheit, Gerechtigkeit und einer multipolaren Weltordnung.
Die Präambel des Abkommens betont die Fortsetzung des intensiven politischen Dialogs der letzten Jahre. Ziel ist es, die Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel, Investitionen, Wissenschaft, Technologie, Kultur und humanitärem Bereich umfassend auszubauen, auch angesichts neuer globaler und regionaler Herausforderungen.
Das Abkommen sieht regelmäßige politische Konsultationen auf höchster Ebene vor, und es sollen neue Kanäle geschaffen sowie bestehende Formate zwischen Ministerien und Behörden ausgebaut werden. Ein Hauptanliegen ist dabei, die Koordination bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen zu verbessern, und gemeinsam gegen unilateralen Druck, wie extraterritoriale Sanktionen, vorzugehen.
Beide Länder setzen sich für den Schutz des Völkerrechts ein und fördern Souveränität, Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten und die friedliche Lösung internationaler Konflikte. Sie stehen gemeinsam gegen Neokolonialismus, Geschichtsfälschung, Rassismus, die Verherrlichung des Nationalsozialismus und gegen die Umdeutung der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs.