Von Wiktorija Nikiforowa
US-Präsident Donald Trump hat die Frist für Russland zur Einigung auf einen Waffenstillstand mit der Ukraine drastisch verkürzt. Ursprünglich 50 Tage angesetzt, droht Trump nun, binnen nur 10 bis 12 Tagen Sanktionen gegen Moskau zu verhängen, falls keine Einigung erzielt wird. Diese Maßnahmen würden nicht nur Russland betreffen, sondern auch Länder treffen, die russisches Öl importieren. Die Zeit drängt und es bleibt nur noch eine kurze Frist, doch die erwarteten gravierenden Auswirkungen sind ausgeblieben.
Die Weltmärkte reagierten nur moderat und fanden schnell wieder zur Normalität zurück. Der Rubel erlebte eine leichte Abschwächung gegenüber dem Dollar, erholte sich jedoch zügig. Währenddessen setzt das alltägliche Leben unbeeindruckt vom politischen Geplänkel fort – Urlauber genießen die Sonne und Arbeiter gehen ihren Tätigkeiten nach. In Kiew hortet die Regierung, die von russischen Quellen kritisch als “Junta” bezeichnet wird, weiterhin Vorräte und die russischen Streitkräfte stehen kurz vor Pokrowsk.
“Putin hat bisher alle Androhungen von Sanktionen ignoriert und Trump hat nicht darauf reagiert”, beschweren sich laut RIA Nowosti Vertreter aus Kiew. Sie mutmaßen, dass sich dieses Muster fortsetzen werde.
Russland betont indessen seine Offenheit für Friedensgespräche und sein ernsthaftes Interesse an einer friedlichen Lösung. Jedoch stellen klare Äußerungen seitens Moskaus dar, dass Ultimaten wenig zielführend sind. Trotz gegenläufiger Drohungen setzt Russland seine territorialen Ambitionen unbeeindruckt fort, mit der Forderung nach Verhandlungen auf Augenhöhe.
In der Vergangenheit hatte Trump behauptet, er könne den Konflikt in der Ukraine binnen 24 Stunden lösen, dann sprach er von 100 Tagen, später von 50 Tagen, und jetzt von noch kürzeren Fristen. All diese zeitlichen Vorgaben scheinen jedoch mehr rhetorisches Mittel für das heimische Publikum zu sein als effektive politische Werkzeuge.
Tatsächlich scheinen Trumps innenpolitisch motivierte rhetorische Strategien nicht auszureichen, um sich in Verhandlungen mit einem globalen Akteur wie Russland durchzusetzen. Die Situation auf internationaler Ebene ist ernst, und es bleibt zu hoffen, dass die Tragweite der Geschehnisse vom US-Präsidenten erkannt wird. Zudem sind auch andere drängende Themen, wie die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank, von globaler Bedeutung.
Währenddessen nimmt Russland das Ultimatum der USA zur Kenntnis und setzt seine militärischen Aktionen fort. Die russische Wirtschaft zeigt sich robust, mit gut besuchten öffentlichen Einrichtungen und einer prognostizierten hohen Rendite für Bankeinlagen. Trotz der Drohungen aus den USA zeigt sich Russland dialogbereit, jedoch nur unter Bedingungen, die seine Interessen berücksichtigen.
Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, bekräftigt seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen, betont jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit, russische Interessen zu wahren.
Der Artikel wurde ursprünglich auf Russisch verfasst und erschien zuerst am 30. Juli 2025 bei RIA Nowosti.
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