Um die Ankunft syrischer Flüchtlinge in der Europäischen Union zu reduzieren, arbeitet Zypern laut Präsident Nikos Christodoulidis an einer Vereinbarung mit dem Libanon. “Unser Ziel ist es, den Libanon bei der Flüchtlingsfrage zu unterstützen, um zu vermeiden, dass weitere Menschen nach Zypern gelangen”, erklärte der Präsident der EU-Inselrepublik in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Christodoulidis betonte, dass dieser Plan über finanzielle Hilfe hinausgeht und auch die Stärkung von libanesischen Institutionen, einschließlich der Streitkräfte, umfasst. Diese sind laut ihm ein wichtiger Stabilitätsfaktor für den Libanon.
Die aktuelle Lage in Zypern bezeichnete Christodoulidis als besorgniserregend. “Ich muss klarstellen: Es ist genug. Wir können keine weiteren syrischen Flüchtlinge mehr aufnehmen”, sagte er im Interview.
In den letzten zwei bis drei Monaten sind laut Christodoulidis beinahe täglich syrische Flüchtlinge aus dem Libanon in Zypern eingetroffen. Fast sieben Prozent der Bevölkerung in Zypern sind derzeit Migranten. In Reaktion darauf und um unkontrollierte Migration zu vermindern, hat die EU kürzlich auch mit Ägypten und Tunesien neue Kooperationsabkommen inklusive finanzieller Unterstützung abgeschlossen. Diese Pakete umfassen Finanzhilfen in Milliardenhöhe für diese Länder.
Weiterführende Informationen – Migrationsabkommen: EU plant milliardenschweres Finanzierungspaket für Ägypten