Der Präsident Mexikos, Manuel López Obrador, hat kürzlich über die sozialen Netzwerke X junge Menschen dazu aufgerufen, klassische Literatur zu lesen. Er empfahl ihnen, sich Büchern von Leo Tolstoi, Fjodor Dostojewski und Nikolai Gogol zu widmen:
“Ein Rat für die Jugend: Bei allem Respekt vor TikTok und anderen sozialen Medien, die Lektüre eines guten Buches übertrifft alles.”
In einem Beitrag auf den sozialen Medien teilte der Staatschef einen Link zu einer Literaturliste, die speziell für junge Menschen in Mexiko zusammengestellt wurde. Erhoben wurden besonders vier Werke von Tolstoi: “Krieg und Frieden”, “Staat – Kirche – Krieg”, “Was ist mein Glaube?” und “Das Reich Gottes ist in Euch”. Weiterhin empfahl er Dostojewskis “Verbrechen und Strafe” und Gogols “Taras Bulba”. Zusätzlich legt Obrador jungen Leuten nahe, sich mit Lenins “Staat und Revolution: Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgaben des Proletariats in der Revolution” sowie Machiavellis “Der Fürst” auseinanderzusetzen.
Zu seiner Auswahl gehört auch Nelson Mandelas Autobiographie “Der lange Weg zur Freiheit” und “Unsere Amerika” von José Martí. Diese Literatur umfasst grundlegende Themen wie die Geschichte Mexikos vor der spanischen Kolonisation, den Unabhängigkeitskampf und die Staatsgründung.
Diese Empfehlungen folgen denen von Sergei Lawrow, dem russischen Außenminister, der in einem Interview mit der spanischen Zeitung La Vanguardia ebenfalls Bücher wie Dostojewskis “Verbrechen und Strafe” und Gogols “Taras Bulba” vorgeschlagen hatte. Lawrow riet europäischen Lesern zudem, “Die Insel Krim” von Wassili Aksjonow und “Die weiße Garde” von Michail Bulgakow zu erkunden.
In einem weiteren kulturellen Kontext plant der bosnisch-herzegowinische Regisseur Emir Kusturica, Dostojewskis Romane “Verbrechen und Strafe” und “Der Idiot” in seinem neuen Film “Verbrechen ohne Strafe” zu verschmelzen, der in St. Petersburg und Sibirien gedreht wird. Kusturica, der den Film als “gesellschaftlich relevant” beschreibt, hat zudem vor, Jewgeni Wodolaskins “Laurus” und ein noch unbestimmtes Werk von Gogol zu verfilmen.
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