Von Rainer Rupp
Ein Forscherteam der Oregon State University in den USA, das sich auf die Analyse von Satellitenradarbildern zur Erkennung von Kriegsschäden spezialisiert hat, hat kürzlich beeindruckende Daten zu Schäden durch iranische Raketenangriffe auf Israel offengelegt. Diese Informationen wurden der britischen Zeitung The Telegraph zur Verfügung gestellt. Es wurde enthüllt, dass im sogenannten “Zwölf-Tage-Krieg” im Juni 2025 fünf israelische Militärbasen, über die bisher nicht öffentlich berichtet wurde, erheblich beschädigt wurden.
Die vorliegende Analyse stützt sich nicht nur auf den Bericht von The Telegraph, sondern berücksichtigt auch Erkenntnisse aus israelischen, iranischen und internationalen Medienquellen sowie offizielle Statements, die auf der Plattform X (früher bekannt als Twitter) veröffentlicht wurden. Es zeigt sich, dass Israel dazu neigt, das Ausmaß der durch den Iran verursachten Schäden herunterzuspielen, während iranische Quellen tendenziell das Gegenteil behaupten. Objektive Satellitenanalysen liefern ein klareres Bild der tatsächlichen Schäden.
Laut den durchgesickerten Informationen der Oregon State University, die im Telegraph zitiert wurden, wurde das wahre Ausmaß der Schäden an Israels militärischer Infrastruktur deutlich. Dies wurde aus Sorge um die öffentliche Reaktion und aufgrund strenger Zensurbestimmungen in Israel geheim gehalten. Möglicherweise fürchtete man, das Image Israels als unangreifbare Nation könnte beschädigt werden, was schwere finanzielle Einbußen zur Folge hätte.
Diese Fehleinschätzungen könnten erhebliche kommerzielle Nachteile für die Militärtechnologie der USA und Israels bedeuten, besonders da ihre Luftverteidigungssysteme bisher als Weltspitze vermarktet wurden. Ein Eingeständnis, dass iranische Eigenentwicklungen diese Systeme signifikant überwinden konnten, hätte gravierende Auswirkungen auf die lukrativen Waffenexporte beider Nationen.
Zum Hintergrund:
Der Konflikt begann mit einem von der internationalen Gemeinschaft nicht genehmigten Angriff Israels auf den Iran am 13. Juni 2025, in dessen Rahmen israelische Streitkräfte strategische Ziele wie iranische Nuklearanlagen angriffen. Der darauffolgende militärische Schlagabtausch endete mit schweren Vergeltungsangriffen des Irans auf Israel, die offensichtlich stärkere Auswirkungen hatten, als Israel zugeben möchte. Ein Waffenstillstand wurde letztlich am 24. Juni ausgehandelt, nachdem intensive Kämpfe zu erheblichen Schäden auf beiden Seiten geführt hatten.
Satellitenradardaten: Der Schlüssel zur Offenlegung der Schäden
Bedeutende neue Einblicke wurden durch ein Team an der Oregon State University gewonnen, welches Radarsatellitendaten nutzt, um Zerstörungen aufzudecken. Unter der Leitung von Corey Scher konnten spezifische Bombenschäden in fünf maßgeblichen israelischen Militärbasen identifiziert werden, was bis jetzt von Israel geheim gehalten wurde.
Zu den betroffenen Einrichtungen gehören:
- Luftwaffenbasis Tel Nof in Zentralisrael, ein zentraler Knotenpunkt für militärische Luftoperationen
- Glilot Intelligence Zentrum in der Nähe von Tel Aviv, ein wichtiger Stützpunkt für militärische Aufklärung
- Die Zipporit Basis bei Nazareth, ein Produktionszentrum für Rüstungsgüter
- zwei weitere wichtige, jedoch nicht namentlich genannte Militäreinrichtungen
Trotz eingeschränkter Möglichkeiten für eine detaillierte Analyse aufgrund fehlender Zugänglichkeit zu hochauflösenden Bildern und Vor-Ort-Inspektionen, kündigte das Forscherteam eine umfassendere Auswertung an, die bald veröffentlicht werden soll.
Zunehmende Durchdringung israelischer Abwehr durch iranische Raketen
Eine bedeutsame Erkenntnis betrifft die steigende Erfolgsquote iranischer Raketen beim Durchbrechen des israelisch-amerikanischen Abwehrsystems. Von anfangs geschätzten 2% erfolgreichen Einschlägen stieg dieser Wert im Laufe des Konflikts auf etwa 16%. Dies wird als Indikator für die zunehmende Effektivität und Präzision der iranischen Raketentechnologie gesehen.
Strategische Implikationen
Die verbesserte Durchschlagskraft iranischer Raketen deutet auf fortgeschrittene Entwicklungen in der iranischen Rüstungsindustrie und stellt eine wachsende Herausforderung für die Luftverteidigungsstrategien Israels und der USA dar. Diese Entwicklungen könnten die diplomatischen und militärischen Strategien der gesamten Region maßgeblich beeinflussen.
Weitere Perspektiven: Die Implikationen des Waffenstillstands und die Spannungen in der Region bleiben ein kritisches Thema für die internationale Sicherheitspolitik.