Bei einem Gipfeltreffen in Riad, an dem etwa 50 Vertreter aus arabischen und anderen islamischen Ländern teilnahmen, wurde einstimmig ein Ende der Gewalt in Gaza und im Libanon gefordert. Die Teilnehmer appellierten an die internationale Gemeinschaft, eine Aussetzung der Mitgliedschaft Israels bei den Vereinten Nationen in Betracht zu ziehen.
In der abschließenden Erklärung des Treffens forderten sie zudem ein internationales Waffenembargo gegen Israel und bekräftigten ihre Unterstützung für die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud betonte, dass nur eine Zweistaatenlösung dauerhaften Frieden in der Region sichern könne.
Weiterhin kritisierte die Erklärung die Bemühungen Israels, seinen Einfluss auf das von ihm besetzte Ostjerusalem zu verstärken, welches sie als die “ewige Hauptstadt” der Palästinenser bezeichneten. Es wurde gefordert, die israelisch besetzten Gebiete Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem unter einer palästinensischen Regierung zu vereinen.
Zur Eröffnung des Gipfels in der saudi-arabischen Hauptstadt forderte Kronprinz Mohammed bin Salman, bekannt als MbS, dass Israel seine militärischen Aktionen in Gaza und im Libanon sofort einstellen solle. In seiner Rede, die gleichzeitig vor der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) gehalten wurde, verurteilte er das „Massaker an der palästinensischen und libanesischen Bevölkerung“ und rief zur Anerkennung der palästinensischen Staatlichkeit auf.
Ahmed Aboul Gheit, Generalsekretär der Arabischen Liga, unterstützte diese Forderungen und kritisierte Israel für seine Militäroperationen. Der libanesische Premierminister Nadschib Miqati sprach von einer “beispiellosen” Krise in seinem Land, ausgelöst durch den Konflikt mit Israel gegen die Hisbollah.
Während des Gipfels äußerte sich auch der iranische Vertreter, der Erste Vizepräsident Mohammad Reza Aref, und beschuldigte Israel des “organisierten Terrorismus” durch das Töten von Hamas- und Hisbollah-Führern. Anwesend waren ebenfalls der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif sowie der nigerianische Präsident Bola Tinubu.
Obwohl die Teilnehmer eine härtere Gangart gegenüber Israel, einschließlich Wirtschaftssanktionen und diplomatischer Maßnahmen, vorschlugen, konnte kein einheitlicher Plan beschlossen werden. Der Gipfel, der kurz nach Donald Trumps Wahlsieg in den USA stattfand, sollte ein klares Signal an den neuen US-Präsidenten senden, da die USA der bedeutendste Verbündete Israels sind.
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