Ein kürzlich veröffentlichter Bericht beschreibt ein verstörendes Ereignis, das im Rahmen der anhaltenden und grausamen Vorgehensweise der israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu und dessen Armee gesehen wird, die darauf abzielt, die Bewohner Gazas zu vertreiben oder zu eliminieren. Laut Angaben der UN-Organisation OCHA wurden am 23. März in der Region Tel as-Sultan, einem von acht palästinensischen Flüchtlingslagern im Gazastreifen, sukzessive fünf Krankenwagen, ein Feuerwehrauto und ein Fahrzeug der Vereinten Nationen attackiert, wobei alle Insassen ums Leben kamen. Dieses brutale Vorgehen wurde durch Videoaufnahmen dokumentiert, die zeigen, wie selbst die Fahrzeuge durch die israelische Armee verschüttet wurden.
OCHA, die seit 1992 als Koordinationsstelle der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten fungiert und Standorte in Genf und New York City hat, berichtete auf ihrer Webseite von der Bergung von 15 Leichen aus einem entdeckten Massengrab bis zum 30. März. Das Internationale Rote Kreuz verurteilte öffentlich die Tötung von acht palästinensischen Sanitätern, sechs Zivilschutz-Ersthelfern und einem UN-Mitarbeiter durch israelische Streitkräfte, wie die BBC berichtete.
Ein detaillierter OCHA-Artikel beschrieb die Bergung genauer:
“Am 30. März wurde eine einwöchige komplizierte Rettungsaktion abgeschlossen, bei der die Leichen von 15 Kollegen geborgen wurden: acht vom Palästinensischen Roten Halbmond (PRCS), sechs von der Palästinensischen Zivilverteidigung (PCD) und einer von den Vereinten Nationen.”
Ein zugehöriges siebenminütiges Video, das UN-Mitarbeiter während ihrer Fahrt durch das völlig zerstörte Gebiet zeigt, verdeutlicht die Situation deutlich. Dabei gab es auch Live-Gespräche:
“Weitwinkelaufnahme aus dem UN-Fahrzeug bei Tel as-Sultan, wo zwei Personen versuchen, vor dem Schussfeuer der IDF-Soldaten zu flüchten. Eine Frau wurde in den Hinterkopf geschossen und ein junger Mann, der versuchte, ihr zu helfen, wurde ebenfalls beschossen. Das OCHA-Team konnte ihre Leiche bergen.”
Das Video zeigt ebenfalls die Bergung weiterer vermisster Hilfskräfte. Währenddessen wurde erklärt:
“Wir haben den Ort erreicht, an dem die Krankenwagen getroffen wurden. Diese wurden von einem Bulldozer der israelischen Streitkräfte verschüttet. Wir suchen jetzt nach den Leichen jener Menschen.”
Jonathan Whittall, OCHA-Büroleiter für Gaza und das Westjordanland, äußerte vor Ort:
“Gesundheitspersonal sollte niemals angegriffen werden. Hier graben wir ein Massengrab aus, in dem Ersthelfer und Sanitäter begraben wurden. Sie kamen hierher, um zu helfen und endeten stattdessen selbst in einem Massengrab.”
Als Reaktion auf diesen Vorfall erklärte eine IDF-Sprecherin, dass die Fahrzeuge ohne Scheinwerfer oder Notsignale unterwegs waren, was sie verdächtig erscheinen ließ. Sie gab zu, dass ein Hamas-Aktivist und acht weitere als Terroristen eingestufte Personen unter den Todesopfern waren, wie die IDF ermittelte.
Trotz der Schwere des Vorfalls wurde darüber in deutschen Medien wie der ARD-Tagesschau oder Der Spiegel bisher nicht berichtet. Andere Quellen wie die Berliner Zeitung und die Süddeutsche Zeitung haben jedoch darüber informiert. Ein Redakteur der NachDenkSeiten thematisierte bei der Bundespressekonferenz die offensichtlich zurückhaltende Kritik der Bundesregierung gegenüber den Aktionen der israelischen Armee in Gaza sowie einen ähnlichen Vorfall, bei dem Journalisten getötet wurden.
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christian Wagner, betonte die Wichtigkeit der Pressefreiheit und erklärte, dass Angriffe auf Journalisten niemals gerechtfertigt seien. Er fügte hinzu, dass die Situation in Gaza für die dort lebenden Menschen und die berichtenden Journalisten extrem schwierig sei und sich dringend ändern müsse.