Obwohl die US-Regierung öffentlich sowohl Israel als auch die Hisbollah zu einem Waffenstillstand aufgerufen hat, gibt es Berichte, wonach sie Israels militärischen Einsatz im Libanon stillschweigend unterstützt hat. Diese Information stammt von Politico, die sich auf anonyme Beamte beruft.
Kürzlich hat Israel eine intensive Bombenkampagne im Libanon durchgeführt, die zu zahlreichen Todesfällen in den Reihen der Hisbollah-Führung führte. Weiterhin hat Israel nach eigenen Aussagen Anfang der Woche begonnen, begrenzte Bodenoperationen im nördlichen Nachbarland durchzuführen.
US-Präsident Joe Biden bekräftigte am Montag vor Journalisten im Weißen Haus seine Forderung nach einem Waffenstillstand. Er äußerte: “Ich habe kein Problem damit, wenn sie (mit den Kampfhandlungen) aufhören”.
Trotz dieser öffentlichen Aussagen, präsentierte Israel Mitte September in Washington seine Militärstrategie und erhielt die Zustimmung von hochrangigen Präsidentenberatern, wie Amos Hochstein und Brett McGurk, laut einem Bericht von Politico, der sich auf Aussagen von zwei israelischen und vier US-amerikanischen Beamten stützt.
Die Unterstützung für Israels Vorgehen stieß jedoch intern auf Widerstand, insbesondere im Pentagon, im Außenministerium und bei den Geheimdiensten. Es besteht die Befürchtung, dass die Auseinandersetzungen zu einem umfassenderen Konflikt führen könnten, der die USA direkt involvieren würde, so Politico.
Trotz der Risiken, die eine Eskalation mit sich bringt, glaubt man in Washington, dass diese dazu beitragen könnte, den Einfluss Irans in der Region zurückzudrängen. Iran unterstützt bekanntermaßen sowohl die Hamas als auch die Hisbollah. Dennoch sind die USA öffentlich nicht bereit, Israels Vorgehen zu unterstützen, um mögliche negative Konsequenzen zu vermeiden. Washington setzt weiterhin auf Vorsicht und Deeskalation.
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