Am Samstag hat die Syrische Arabische Armee (SAA) Pläne für eine Gegenoffensive angekündigt, um die Kontrolle über Aleppo zurückzugewinnen. Dies erfolgte, nachdem Kämpfer der mit Al-Qaida verbundenen Organisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS) in der vorangegangenen Nacht erfolgreich große Teile der Stadt eingenommen hatten.
Der rasche Vorstoß der Terroristen im nordwestlichen Syrien bringt Präsident Baschar al-Assad in eine schwierige Lage, nachdem der Bürgerkrieg lange Zeit stagnierte. Assad betonte in einer Diskussion mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan, dass die syrische Regierung fest entschlossen sei, mit Unterstützung Russlands und des Irans die Situation zu kontrollieren. Zudem wird der iranische Außenminister Abbas Araghtschi erwartet, um gemeinsam mit seinem syrischen Amtskollegen die Situation in Aleppo zu erörtern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass seine Luftstreitkräfte Angriffe gegen die Islamisten ausgeführt haben, um die syrische Armee zu unterstützen. Diese Luftschläge wurden als Reaktion auf die kühnsten Angriffe der Islamisten seit langem beschrieben, welche die bis dahin weitgehend statischen Frontlinien seit 2020 durchbrochen haben.
Hayat Tahrir al-Sham, früher als Nusra-Front bekannt, ist von den USA, Russland, der Türkei und weiteren Ländern als terroristische Gruppe eingestuft.
Sean Savett, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, stellte klar, dass die USA keinerlei Beteiligung an der jüngsten Offensive haben. “Wir beobachten die Situation genau und haben intensiv Kontakt zu den Hauptstädten der Region gehalten”, sagte Savett. Weiter äußerte er, dass die fehlende Bereitschaft Syriens, sich auf einen politischen Prozess einzulassen und die Abhängigkeit von Russland und Iran, die aktuellen Entwicklungen, einschließlich des Zusammenbruchs der Linien der Assad-Regierung im Nordwesten, begünstigt hätten.
Nachdem die Islamisten schnelle Fortschritte in Aleppo gemacht hatten, bestätigte die syrische Armeeführung ihren Vorstoß und erklärte, man habe bereits am Samstag mit Luftangriffen auf Ansammlungen und Konvois der Terroristen reagiert. Das staatliche russische Zentrum für die Versöhnung der feindlichen Parteien in Syrien berichtet von erfolgreichen Einschlägen auf militärische Ziele der Islamisten in den Provinzen Aleppo und Idlib, wobei etwa 300 Kämpfer eliminiert wurden.
Das syrische Militärkommando erklärte, die intensive Attacke aus verschiedenen Richtungen habe zur sofortigen Verstärkung der Verteidigungslinien geführt, um sowohl Zivilisten als auch Militärpersonal zu schützen.
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