Im Norden Israels sind zwei israelische Soldaten während Gefechten mit der Hisbollah ums Leben gekommen. Dies teilte die israelische Armee mit, die auch berichtete, dass neun weitere Soldaten Verletzungen erlitten haben. Die getöteten Soldaten, identifiziert als Nael Fwarsy, ein Logistik-Kompaniekommandeur, und Tomer Keren, Mitglied der Golani-Brigade aus Haifa, starben infolge von Raketen- und Drohnenangriffen.
Zusätzlich berichteten die israelischen Verteidigungskräfte, dass sie zwei Personen neutralisiert haben, die nahe eines Militärpostens an der libanesisch-israelischen Grenze einen Bombenanschlag versucht hatten. Sie wurden durch Artilleriefeuer und Luftangriffe Israels getötet, so ein Sprecher der israelischen Streitkräfte.
Die jüngste Eskalation der Gewalt in der Region folgt auf einen umfangreichen Angriff Israels auf den Libanon. Frühere Berichte deuten darauf hin, dass durch die Detonation von Pagern und Funkgeräten mindestens 37 Menschen getötet und 3000 weitere verletzt wurden. Unter den Opfern befanden sich neben zahlreichen Hisbollah-Kämpfern auch viele Zivilpersonen.
Die Hisbollah hat Israel die Schuld für die Explosionen gegeben und mit einer “gerechten Strafe” gedroht. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah erklärte in einer Ansprache, durch die Explosionen seien “alle roten Linien überschritten” worden. Zeitgleich zu seiner Rede startete Israel Luftangriffe, wobei israelische Kampfjets tief über die libanesische Hauptstadt Beirut flogen.
Der Iran stellte seinerseits in Aussicht, dass Israel mit einer “vernichtenden Antwort von der Achse des Widerstands” rechnen müsse. Laut Berichten iranischer Staatsmedien äußerte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, diese Drohung in einem Gespräch mit Nasrallah.
Israels Verteidigungsminister Joaw Galant betonte, dass Israel “in eine neue Phase des Krieges” eingetreten sei und erklärte, dass die Hisbollah sich nun verfolgt fühle. Über die weiteren militärischen Operationen sagte er: “Die Abfolge unserer militärischen Operationen wird fortgesetzt.” In einer Besprechung mit dem Generalstabschef der IDF wurden sowohl die Chancen als auch die Risiken der aktuellen Situation erörtert.
US-Außenminister Antony Blinken äußerte sich besorgt über die Eskalation und betonte die Notwendigkeit eines Waffenstillstands, indem er sagte, er wolle keine weiteren eskalierenden Aktionen sehen, die ein Waffenstillstandsabkommen zusätzlich erschweren könnten.
In Israel treffen sich unterdessen hochrangige militärische Führungskräfte mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, um über die Militäroperationen gegen die Hisbollah zu beraten. Laut Militärradio will die politische Führung wichtige Entscheidungen treffen, nachdem das Militär verschiedene Vorgehensweisen skizziert hat.
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