US-Vermittler arbeiten an einem Plan zum Stopp der Kampfhandlungen zwischen den israelischen Streitkräften und der libanesischen Hisbollah. Ein anfänglicher Waffenstillstand, der für 60 Tage gelten soll, befindet sich derzeit in Vorbereitung, berichteten Insider gegenüber Reuters am Mittwoch.
Die beiden führenden Berater von US-Präsident Joe Biden, Amos Hochstein und Brett McGurk, werden am Donnerstag in Israel erwartet. Ihr Ziel ist es, eine Übereinkunft zu erzielen, die den Konflikt im Libanon beenden könnte. Laut einem Bericht von Axios am Dienstag, könnte ein solches Abkommen, welches das Ende der Feindseligkeiten zwischen Israel und der Hisbollah besiegelt, möglicherweise binnen weniger Wochen erreicht werden. Hochstein und McGurk planen hierzu Gespräche mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant und dem Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer.
Sowohl israelische als auch US-amerikanische Beamte sind der Ansicht, dass die Hisbollah nun bereit ist, ihre Angelegenheiten unabhängig von der Situation der Hamas im Gazastreifen zu behandeln. Dies folgt auf eine Reihe von Rückschlägen, die die Gruppe in den letzten zwei Monaten erlitten hat, einschließlich der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah, berichtet Axios. Reuters zufolge macht die Hisbollah eine Feuerpause mit Israel nicht mehr von der Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen abhängig.
Nach dem Tod von Hassan Nasrallah im späten September hat die Hisbollah Naim Qasim zum neuen Führer ernannt. Qasim, der seit 1982 zu den Gründungsmitgliedern der pro-iranischen Organisation gehört, übernimmt in einem kritischen Moment für die Organisation.
Seit September hat Israel seine Luftangriffe im Libanon deutlich intensiviert, was mehrfach zu gezielten Angriffen auf die Führung der Hisbollah geführt hat. Zusätzlich rückten israelische Truppen im vergangenen Monat im Süden des Libanons vor. Dabei erlitt Israel signifikante Verluste an Equipment und Truppen.
Seit über einem Jahr beschoss die Hisbollah regelmäßig den Norden Israels, unter anderem mit Raketen, und erklärte dies als Solidaritätsaktion mit der Hamas im Gaza-Konflikt.
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