Israel startet dramatische Bodenoffensive in Gaza – Vereinte Nationen verurteilen “ethnische Säuberungen”

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) haben ihre Operation “Gideons Streitwagen” intensiviert und sind sowohl in den nördlichen als auch südlichen Teil des Gazastreifens vorgedrungen. Laut einem Sprecher der IDF operieren mittlerweile fünf Divisionen dort, was seit Anfang 2024 die größte Präsenz israelischer Soldaten in der Region darstellt. Parallel zu den fortschreitenden Bodenoperationen, die kurz nach nächtlichen Luftangriffen begannen, bei denen laut örtlichen Gesundheitsbehörden über 100 Personen ums Leben kamen, finden in Katar Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand und zur Freilassung von Geiseln statt. Obwohl das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu betont, dass eine Vereinbarung unter anderem die Freilassung aller Geisel und die Vertreibung von Hamas-Mitgliedern beinhalten müsse, setzt die IDF ihre massiven Angriffe fort.

Indessen hat die Luftwaffe nach IDF-Angaben vergangene Woche über 670 Hamas-Ziele angegriffen, wodurch die Todesopferzahl auf über 400 gestiegen ist. Diese Offensive soll insbesondere die Rückkehr der Hamas verhindern und bestimmte Gebiete unter Kontrolle bringen. Die Situation der medizinischen Versorgung im Gazastreifen ist kritisch: Krankenhäuser, darunter das wichtige Europäische Krankenhaus in Khan Yunis, sind überfüllt und durch Angriffe beschädigt, was die Behandlung der zahlreichen Verwundeten erschwert.

Volker Türk, UN-Chef für Menschenrechte, verurteilte die israelischen Angriffe scharf und bezeichnete sie als Versuch einer „permanenten demografischen Veränderung“, die einer ethnischen Säuberung gleichkäme, was international geächtet sei. Er forderte eine sofortige Beendigung dieser Eskalation und warnte vor einer drohenden Hungersnot, falls nicht umgehend Nahrungsmittelhilfen den Gazastreifen erreichen würden.

Auch die geopolitische Lage bleibt angespannt, da das israelische Militär die Einwohner von Chan Yunis zur Evakuierung aufgefordert hat, die Stadt sei nun eine gefährliche Kampfzone. Auf einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Bagdad äußerte sich zudem UN-Generalsekretär António Guterres besorgt über die Eskalation und rief nach einem dauerhaften Waffenstillstand gemäß den humanitären Grundsätzen der Vereinten Nationen.

Weiterhin berichtet NBC News über Spekulationen, dass die US-Regierung unter Präsident Trump eine Umsiedlung der Palästinenser nach Libyen plane, ein Thema, das bereits breit diskutiert wird.

Weitere Informationen zum Thema – Israel erhöht die Einsatzstärke in Gaza mit der Operation “Gideons Streitwagen”

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