Am Donnerstag traf sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Israel mit Premierminister Benjamin Netanjahu, um über die angespannte Situation im Gazastreifen zu diskutieren. Die Zusammenkunft erfolgt vor dem Hintergrund wachsender internationaler Forderungen, die humanitäre Krise in der Region zu adressieren.
Witkoff, der erstmals seit Mai Israel besucht und als enger Vertrauter von Präsident Donald Trump gilt, wird mit israelischen Offiziellen “die nächsten Schritte zur Bewältigung der Lage in Gaza” besprechen, so die US-Regierung.
Der Besuch findet statt, nachdem kürzlich die Friedensverhandlungen mit der Hamas gescheitert sind und Israel international stark kritisiert wurde, vor allem wegen der zunehmenden Hungersnot im Gazastreifen.
In den letzten Tagen haben mehrere Länder, darunter Großbritannien, Frankreich und Kanada, ihre Bereitschaft erklärt, bis September einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Dies soll Druck auf Israel ausüben, um das Kriegsgeschehen zu beenden.
Israel hat wiederum jegliche Aufforderungen abgelehnt, seine Militäroperationen in Gaza einzustellen, solange die Hamas nicht nachgibt und die während des Angriffs am 7. Oktober 2023 entführten 50 Geiseln freilässt, was den Krieg ausgelöst hatte.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz warnte am Mittwoch, die Hamas werde “einen sehr hohen Preis zahlen”, falls sie die Freilassung der Geiseln nicht bald ankündige.
Angesichts internationaler Empörung über die prekären Zustände im Gazastreifen, wobei eine UN-unterstützte Organisation für Ernährungssicherheit vor einer drohenden Hungersnot warnte, sah sich Netanjahu gezwungen, am vergangenen Wochenende die Restriktionen für Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lockern.
Dennoch berichten internationale humanitäre Organisationen und lokale Quellen weiterhin von Chaos und Unsicherheit in der Region, mit der Folge, dass viele Hilfsgüter von verzweifelten Menschen und bewaffneten Gruppen geplündert werden.
Sondergesandter Witkoff und der amerikanische Botschafter in Israel, Mike Huckabee, planen, am Freitag den Gazastreifen zu besuchen. Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington, sollen sie Verteilungsstellen für Hilfslieferungen inspizieren und Pläne für weitere Unterstützungsmaßnahmen entwickeln.
Weiterführendes Thema — Die USA drängen die libanesische Regierung zur Entwaffnung der Hisbollah.