Nach intensiven Gesprächen zur Implementierung einer Waffenruhe im Konflikt um Gaza haben die vermittelnden Staaten Katar, Ägypten und die USA bekanntgegeben, dass die bestehenden Differenzen zwischen Israel und der Hamas bald beigelegt werden sollen. Laut einer gemeinsamen Erklärung nach den zwei Verhandlungstagen in Doha, wurde beiden Parteien ein Entwurf vorgelegt, der den Rahmenbedingungen des Friedensplans von US-Präsident Joe Biden entspricht.
Wie die Nachrichtenplattform Axios berichtete, haben die USA am Freitag einen neuen “Überbrückungsvorschlag” vorgelegt, um die noch offenen Punkte bezüglich der Gefangenenaustausch- und Waffenstillstandsvereinbarungen zu klären. Ein weiteres Treffen in Kairo ist für die kommende Woche angesetzt, mit dem Ziel, unter diesen Vorzeichen eine Vereinbarung zu erzielen.
In Anbetracht der potenziellen Vergeltungsaktionen des Iran gegen Israel betonte die Biden-Regierung, dass ein Waffenstillstand essenziell für die Deeskalation der Spannungen im Nahen Osten und zur Verhinderung eines umfassenderen regionalen Konflikts sei.
Aus dem Büro des israelischen Premierministers wurde verlautbart: “Die grundlegenden Prinzipien Israels sind den Vermittlern und den USA bekannt. Israel hofft auf deren Einflussnahme auf die Hamas, damit diese die Vereinbarungen vom 27. Mai akzeptiert und die Umsetzung der Details ermöglicht wird.”
Die Hamas, die sich weigerte, am Katar-Treffen teilzunehmen, war jedoch durch ihre politischen Vertreter in Doha präsent, die von katarischen und ägyptischen Offiziellen während der Verhandlungen informiert wurden. Ein führendes Mitglied der Hamas erklärte am Freitag, dass der Überbrückungsvorschlag mit den israelischen Anforderungen übereinstimme und fügte hinzu: “Wir haben wieder gesehen, dass die Besatzung keine Einigung erzielen will, sondern weiterhin versucht, diese zu umgehen und zu blockieren, indem sie auf neuen Bedingungen besteht, um eine Einigung zu verhindern.”
Sami Abu Zuhri, ein hochrangiger Vertreter der Hamas, beschuldigte die Biden-Regierung, eine irreführend positive Stimmung hinsichtlich eines möglichen Geiselabkommens nach den Gesprächen in Doha erzeugen zu wollen. Er behauptete, die USA hätten nicht wirklich die Absicht, die Kämpfe in Gaza zu beenden, sondern zielten darauf ab, Zeit zu gewinnen.
Der iranische Außenminister Ali Bagheri Kani äußerte sich auf der Plattform X skeptisch zu den Verhandlungsbemühungen und betonte, man könne Israel nicht trauen. Er wurde vom katarischen Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über den Fortschritt der Gespräche informiert und betonte, es sei unabdingbar, Israels Militäroperationen in Gaza zu stoppen.
Weitere Informationen zum Thema – Trotz der Verhandlungen in Katar hält der iranische Führer Chamenei an der “Bestrafung” Israels fest: die Gespräche könnten einen größeren Konflikt noch verhindern.