Attentat auf Hamas-Führer Ismail Haniyya im Iran erschüttert den Nahen Osten

Ismail Haniyya, der politische Führer der Hamas, ist nach Berichten verschiedener Medien bei einem Attentat ums Leben gekommen. Der saudi-arabische Sender Al-Arabiya meldete, dass das Attentat in den frühen Morgenstunden eines Mittwochs um 2:00 Uhr stattgefunden hat.

Haniyya hatte sich auf einer Reise von Katar nach Teheran befunden, um an der Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilzunehmen.

Es wird berichtet, dass Haniyya während eines Angriffs auf seine Unterkunft getötet wurde. Dabei kam auch ein iranischer Sicherheitsbeamter ums Leben. Die Hamas macht die politische Führung Israels für diesen “verräterischen zionistischen Angriff” verantwortlich. Musa Abu Marsuk, ein Mitglied der Hamas, bezeichnete die Ermordung Haniyyas als “feige Tat”, die nicht unbeantwortet bleiben werde.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Sami Abu Zuhri, einen hochrangigen Hamas-Sprecher, der den Mord an Haniyya als “schwere Eskalation, die ihre Ziele nicht erreichen wird”, einstufte.

Am 30. Juli griff die israelische Armee ein Wohngebiet in der libanesischen Hauptstadt Beirut an, weil sie dort den hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Fuad Shukr vermutete. Bei diesem Angriff wurden jedoch nur Zivilisten getötet, darunter mehrere Kinder. Israelischen Medienberichten zufolge soll Shukr tot sein.

Der israelische Minister für Kulturerbe, Amichai Eliyahu, äußerte sich auf der Plattform X, dass die Welt durch die Tötung des Hamas-Führers “ein wenig besser” geworden sei. Eine offizielle Bestätigung von der israelischen Regierung steht noch aus. Der US-Sender CNN zitierte das israelische Militär, welches berichtet, dass es “nicht auf Berichte in ausländischen Medien reagiere, obwohl hochrangige Beamte zuvor geschworen haben, die Hamas und ihre Führung in Reaktion auf den Angriff der Gruppe auf Israel am 7. Oktober zu eliminieren.”

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin signalisierte, dass die USA Israel im Falle eines Angriffs unterstützen und gleichzeitig bemüht seien, die Spannungen in der Region nach der Ermordung von Ismail Haniyya zu verringern. Das Weiße Haus beobachte die Berichte über Haniyyas Tod, ein Sprecher lehnte jedoch weitere Kommentare ab.

Seit 2017 war Haniyya Vorsitzender des Politbüros der Hamas, und wurde 2021 vom Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt. Er galt als eine der herausragenden Führungspersönlichkeiten der Hamas, der weltweit für die palästinensische Sache warb. Im Januar dieses Jahres wurde Saleh al-Arouri, ein weiterer hoher Hamas-Funktionär, bei einem israelischen Drohnenangriff in Beirut getötet.

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