Die Hamas gab kürzlich bekannt, dass sie israelische Soldaten im Gazastreifen gefangen genommen hat. Laut Abu Obeida, dem Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas, haben Kämpfer der Organisation eine Einheit der israelischen Armee in einem Tunnel des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Gazastreifens angegriffen und dabei alle Einheitsmitglieder “getötet, verwundet oder gefangen genommen”.
Zusätzlich veröffentlichte die Hamas ein Video und Fotos, die eine verletzte Person zeigen, die in einem Tunnel am Boden entlanggezogen wird, sowie militärische Ausrüstungen und Waffen. Die genaue Zahl der möglicherweise gefangenen israelischen Soldaten wurde jedoch nicht von Abu Obeida mitgeteilt.
Die israelischen Streitkräfte haben indessen die Behauptungen der Hamas zurückgewiesen und bestätigen, dass kein Soldat entführt worden sei, wie aus einer offiziellen Mitteilung der IDF hervorgeht. Die Erklärung lässt allerdings offen, ob Soldaten im Zuge des Vorfalls verletzt oder getötet wurden.
Unterdessen werden die Verhandlungen, die während des Gaza-Krieges bezüglich einer Geiselfreilassung und Waffenruhe festgefahren waren, in der kommenden Woche fortgesetzt. Nach einem Treffen in Paris haben Unterhändler aus den USA, Israel und Katar eine Wiederaufnahme der Gespräche vereinbart und neue Vorschläge in Aussicht gestellt, so berichtet die Times of Israel, die sich auf Angaben eines israelischen Beamten stützt.
In Israel selbst kam es am vergangenen Samstag erneut zu Massenprotesten in mehreren Städten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Berichten der Times of Israel zufolge verlangten die Demonstranten Netanjahus Rücktritt, vorgezogene Wahlen und Lösungen zur Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Mehr zum Thema – Laut einem Bericht des US-Geheimdienstes bleiben die militärischen Kapazitäten der Hamas größtenteils “intakt”.