Iran erwägt Erhöhung der Reichweite seiner ballistischen Raketen und Überarbeitung seiner Nukleardoktrin

Kamal Kharrazi, ein Berater des Obersten Führers Irans, hat am Freitag mögliche Veränderungen in der Verteidigungsstrategie Irans angesichts zunehmender Spannungen mit Israel angedeutet. In einem Interview mit dem im Libanon ansässigen Sender Al Mayadeen, erklärte Kharrazi, dass Iran in Erwägung ziehe, die Reichweite seiner ballistischen Raketen über die bisherige Begrenzung von 2.000 Kilometern hinaus zu erweitern.

Kharrazi betonte, dass Iran die technischen Kapazitäten besitze, Atomwaffen zu entwickeln, jedoch eine religiöse Anordnung, eine “Fatwa”, von Ayatollah Ali Chamenei aus den frühen 2000er Jahren, bisher die Herstellung verhindere. Ayatollah Chamenei, welcher entscheidende Autorität über das iranische Atomprogramm besitzt, untersagte in dieser Fatwa explizit die Entwicklung von Nuklearwaffen.

Die Islamische Republik hat stets bestritten, nukleare Waffen zu entwickeln und betont, ihre nuklearen Aktivitäten dienten ausschließlich friedlichen Zwecken. Irans Beamte haben wiederholt erklärt, dass eine Erhöhung der Reichweite der ballistischen Raketen nicht notwendig sei, da die aktuellen Systeme bereits US-Militärbasen in der Region erreichen könnten.

Kharrazi merkte weiterhin an, dass Iran auf die kürzlich erfolgten israelischen Luftangriffe in der Nähe von Teheran mit einem nach eigenen Bedingungen festgelegten Gegenschlag reagieren werde. Diese israelischen Angriffe waren wiederum eine Reaktion auf einen iranischen Raketenbeschuss auf Israel am 1. Oktober.

Weiterführende Informationen – Iran überdenkt möglicherweise seine nukleare Doktrin.

Schreibe einen Kommentar