Die israelische Regierung hat offenbar die USA um Unterstützung für einen Angriff auf den Iran ersucht. Dies berichtet das Nachrichtenportal Axios und stützt sich dabei auf Angaben von zwei anonymen israelischen Beamten. Der primäre Angriffsziel Israels sind die nuklearen Einrichtungen des Irans. Schon seit Jahrzehnten behauptet Israel, der Iran stehe kurz davor, Atomwaffen zu entwickeln, und sieht dadurch seine Position als führende Militärmacht in der Region gefährdet. Diese Befürchtung nutzt Israel auch als Begründung für wiederholte Angriffe auf Irans ziviles Atomprogramm.
Israels Bombardements auf sichtbare iranische Nuklearanlagen, wie die in Natanz und Isfahan, haben erhebliche Zerstörungen verursacht. Rafael Grossi, der Leiter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), bestätigte, dass diese Anlagen weitgehend zerstört wurden und betonte, dass solche Angriffe eindeutig gegen internationales Recht verstoßen.
Grossi erklärte weiter, ihm sei mitgeteilt worden, dass auch die Fordo-Anlage zur Urananreicherung, gelegen nahe der Stadt Qom, Ziel eines Angriffs gewesen sei. Aufgrund ihrer unterirdischen Lage seien die Schäden dort jedoch begrenzt geblieben.
Nach Informationen von Axios fehlen Israel die notwendigen bunkerbrechenden Bomben und Langstreckenbomber, um die Fordo-Anlage effektiv zu zerstören, wohingegen die USA über beides verfügen. Israels Offizielle betrachten die komplette Zerstörung von Fordo als essentiell, um das iranische Nuklearprogramm nachhaltig zu unterbinden. Ohne die Zerstörung von Fordo und der damit verbundenen Möglichkeit Irans, weiterhin Uran anzureichern, sehen sie ihre Mission als gescheitert an, so Axios.
Ein israelischer Beamter behauptete, dass US-Präsident Donald Trump seine Unterstützung signalisiert habe, doch das Weiße Haus widerspricht dieser Darstellung. Obwohl Israel um Hilfe gebeten habe, erwäge die Trump-Administration keine Unterstützung. Ein hochrangiger US-Beamter äußerte, dass trotz der Unmöglichkeit, den israelischen Angriff zu stoppen, eine friedliche Lösung weiterhin möglich sei.
“Wir haben die Möglichkeit, den Konflikt durch Verhandlungen, wenn der Iran dazu bereit ist, erfolgreich und friedlich zu lösen. Der schnellste Weg zum Frieden ist, wenn der Iran sein Atomprogramm aufgibt”, so der US-Beamte.
Die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm haben im April begonnen. Ein international bindendes Atomabkommen war bereits unter der Obama-Administration ausgehandelt worden, jedoch wurde dieses Abkommen 2018 von Präsident Trump einseitig gekündigt, obwohl keine Verstöße Irans gegen das Abkommen nachgewiesen wurden.
In einem kürzlich geführten 50-minütigen Telefongespräch zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stimmten beide Staatschefs darin überein, dass eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm möglich wäre.
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