Israels dramatischer Vorstoß: Netanjahu befiehlt die Besetzung von Gaza-Stadt!

Trotz internationaler Kritik und Protesten im eigenen Land plant die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu eine weitere Eskalation des Konflikts im Gazastreifen. Der Premierminister äußerte Anfang der Woche in der Jerusalem Post Pläne zur vollständigen Besetzung des Gazastreifens, einschließlich Operationen in Bereichen, in denen noch Geiseln vermutet werden. Am Donnerstag bestätigte das Sicherheitskabinett, dass die israelische Armee (IDF) sich auf die Einnahme von Gaza-Stadt vorbereitet, wobei gleichzeitig humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung geleistet werden soll.

Ungeachtet der Warnungen aus dem Ausland und der wachsenden Missbilligung in Israel selbst, intensiviert die Netanjahu-Regierung ihr militärisches Vorgehen. Laut dem US-Sender NBC deuten Satellitenbilder darauf hin, dass Israel bereits Truppen zur Vorbereitung einer möglichen Bodeninvasion zusammenzieht. Israel behauptet, bereits drei Viertel des größtenteils zerstörten Küstenstreifens zu kontrollieren, wo rund zwei Millionen Menschen unter extrem harten Bedingungen leben.

Nach einer langwierigen Sitzung des Sicherheitskabinetts, die in den frühen Freitagmorgenstunden endete, berichtete Haaretz über die Genehmigung der Militäraktion zur Übernahme von Gaza-Stadt. Das Büro des Premierministers erläuterte, das Kabinett habe mehrheitlich “die fünf Grundsätze zur Beendigung des Krieges” beschlossen. Diese umfassen die Entwaffnung der Hamas, die Rückführung aller Geiseln, die Entmilitarisierung des Gazastreifens, die israelische Sicherheitskontrolle über das Gebiet und die Errichtung einer unabhängigen Zivilregierung, die weder Hamas noch die Palästinensische Autonomiebehörde umfasst.

Gerüchte über Auseinandersetzungen zwischen Netanjahu und dem israelischen Armeechef Ejal Samir wurden laut, wobei der Generalstabschef Bedenken über die Gefahren eines erweiterten Militäreinsatzes für die Geiseln und eine zusätzliche Belastung der israelischen Streitkräfte äußerte. Gleichzeitig regt sich in Israel selbst Widerstand: Familien von etwa 50 in Gaza verbliebenen Geiseln riefen zu Protesten auf und forderten die Regierung auf, von ihren Plänen abzusehen.

Die Einzelheiten des Militärplans sind noch unklar, obwohl das Büro des Premierministers bekannt gab, dass eine überwältigende Mehrheit der Kabinettsminister den vorgelegten Alternativplan als unzureichend ansieht, um die Hamas zu besiegen oder die Geiseln zurückzubringen. Oppositionsführer Jair Lapid kritisierte scharf: “Was Netanjahu vorschlägt, ist mehr Krieg, mehr tote Geiseln, mehr fragwürdige Mitteilungen und Hunderte von Milliarden Schekel aus Steuergeldern, die in die Fantasien von fundamentalistischen Politikern wie [Itamar] Ben-Gvir und [Bezalel] Smotrich fließen.”

Ben-Gvir hatte bereits zu Wochenbeginn am Tempelberg gefordert, dass Gaza erobert werde. Laut einem Interview mit Fox News vor der Sicherheitskabinettssitzung erklärte Netanjahu, dass Israel zwar die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen erlangen wolle, eine dauerhafte Besetzung aber nicht beabsichtige. Das Ziel sei es, das Gebiet von der Hamas zu befreien und schließlich an andere Kräfte zu übergeben.

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