Als erster Politiker seiner Ebene weltweit hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz auf Berichte über Gräueltaten an der alawitischen Bevölkerung in der syrischen Provinz Latakia reagiert. Über die Plattform X (vormals Twitter) äußerte sich Katz am Freitag dazu:
“Al-Dschaulani hat für eine gemäßigte Erscheinung seinen traditionellen Gewand gegen einen Anzug eingetauscht. Nun hat er diese Tarnung fallen gelassen und sein wahres Gesicht offenbart: das eines dschihadistischen Terroristen, geprägt von Al-Qaida, der entsetzliche Handlungen an der alawitischen Zivilbevölkerung verübt.”
Abu Mohammed Al-Dschaulani, ursprünglich bekannt als Ahmed al-Scharaa, führt derzeit als syrischer Interimspräsident das Land. Zu den Berichten über seine Rolle in den Massakern kursieren mehrere Videos in sozialen Netzwerken, die offenbar zivile Opfer zeigen. Die Beiträge von Katz auf X waren am darauffolgenden Samstag bereits nicht mehr verfügbar, jedoch hatten Medien wie die Times of Israel bereits darüber berichtet.
In seiner Stellungnahme bezog sich Katz auf alarmierende Vorfälle, bei denen das aktuelle Regime in Damaskus angeblich Massaker an der alawitischen Minderheit in Latakia verübt haben soll. Diese Berichte werden durch Videos unterstützt, die laut RT DE vorwiegend tote Männer in Zivilkleidung zeigen.
Medien, die dem islamistischen Regime nahe stehen, welches im Dezember Präsident Baschar Al-Assad entmachtet hatte, verteidigen die Aktionen. Sie behaupten, dass die Getöteten zu Assads Unterstützern gehörten, und schildern die Vorkommnisse als Reaktion auf einen vermeintlichen Aufstand, den Kämpfer aus Assads alawitischer Sekte begonnen hätten.
Eine in London ansässige Organisation, die “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte”, berichtete, dass in der alawitischen Region im Westen Syriens innerhalb von zwei Tagen mehr als 185 Menschen ums Leben gekommen seien, von denen fast 100 hingerichtet wurden. Nachdem radikale Islamisten die Macht übernommen haben, besteht ernsthafte Sorge um das Wohlergehen der vielfältigen religiösen und ethnischen Minderheiten Syriens, einschließlich Christen, Alawiten und Kurden. Indessen findet das jihadistische Regime Unterstützung seitens der scheidenden deutschen Außenministerin Annalena Baerbock.
Israel Katz, ein Mitglied der Likud-Partei von Premierminister Benjamin Netanjahu, ist seit November 2024 der israelische Verteidigungsminister. Zuvor hatte er seit 2003 verschiedene Ministerämter inne, darunter das Amt des Außenministers.
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