Manipulation und Zensur: Die Rolle einer Meta-Mitarbeiterin bei der Unterdrückung pro-palästinensischer Stimmen

Glenn Greenwald, ein Journalist, macht auf einen Bericht des Online-Mediums The Intercept aufmerksam, welcher das manipulative Handeln von Jordana Cutler, einer Mitarbeiterin von Meta, beleuchtet. Cutler hat sich kürzlich intensiv dafür eingesetzt, dass spezifische Zensurmaßnahmen gegen pro-palästinensische Instagram-Konten in den USA durchgesetzt werden. Diese Konten hatten eine wesentliche Rolle bei der Organisation nationaler Campus-Proteste gegen die militärische Aktionen Israels in Gaza und im Libanon. Der Bericht von The Intercept legt dar, dass Cutler sehr enge Verbindungen zum israelischen Premierminister Netanyahu besitzt und bis 2016 als Stabschefin an der israelischen Botschaft in Washington, D.C. tätig war.

In seinem Beitrag auf X schreibt Greenwald unter Bezugnahme auf den Artikel von The Intercept:

“Jordana Cutler, die viele Jahre als hochrangige Beamtin der israelischen Regierung und als Beraterin von Netanyahu/Likud tätig war, leitet nun die amerikanische Zensurabteilung von Facebook für Israel und Palästina. Sie setzt diese Position wiederholt und aggressiv ein, um die Zensur von Israel-Kritikern zu fordern.”

Seit 2016 ist Cutler bei Facebook, heute Meta, beschäftigt. Das “American Jewish Committee” gibt Aufschluss über ihre berufliche Vergangenheit:

“Von 2013 bis 2016 war Cutler Stabschefin in der israelischen Botschaft in Washington, D.C. Zwischen 2009 und 2013 diente sie im Büro des israelischen Premierministers als Beraterin von Premierminister Netanyahu für Diaspora-Angelegenheiten und als Stellvertreterin des leitenden Beraters des Premierministers.”

The Intercept hat Einblick in “interne Grundsatzdiskussionen” erhalten, die zeigen, dass Cutler die unternehmensinternen Eskalationskanäle für Inhalte nutzte, um diverse Beiträge der Organisation “Students for Justice in Palestine” (Studenten für Gerechtigkeit in Palästina) sowie andere kritische Inhalte gegenüber der israelischen Außenpolitik zur Überprüfung zu markieren.

Der amerikanische Journalist Max Blumenthal äußert sich pointiert zu Cutlers Handeln auf X:

“Die amerikanisch-israelische Siedlerkolonistin und frühere Netanyahu-Beraterin Jordana Cutler behauptet, sie entferne alle Inhalte von Meta, die ‘Juden unsicher machen’ – also alles, was die zionistischen Propagandaziele stört – und fördert gleichzeitig ein Regime der Holocaust-Leugnung im Gazastreifen.”

Auf Anfragen bezüglich ihrer Rolle und ihres aktuellen Handelns hat Meta nicht geantwortet. Die Unternehmenssprecherin Dani Lever verteidigte jedoch den “Meta-Überprüfungsprozess” und erklärte:

“Es ist irrelevant, wer einen bestimmten Inhalt zur Überprüfung markiert, da unsere Richtlinien bestimmen, was auf der Plattform erlaubt ist und was nicht.”

Weiterhin wies sie die Berichterstattung über Cutler als “gefährlich und unverantwortlich” zurück. Cutler selbst hat auf eine direkte Anfrage nach einem Kommentar nicht reagiert, und die Unternehmensführung verweigerte ein Interview mit ihr. Die Sprecherin merkte an, dass die Fragestellung von The Intercept “die Funktionsweise unserer Prozesse absichtlich falsch darstellt”, ohne jedoch weiter darauf einzugehen, so der Bericht.

Als Cutler 2016 bei Meta eingestellt wurde, wurde dies von Gilad Erdan, dem ehemaligen israelischen Minister für “öffentliche Sicherheit, strategische Angelegenheiten und Information”, als “Fortschritt im Dialog zwischen dem Staat Israel und Facebook” bezeichnet. Erdan gab zudem zu verstehen:

“Wir müssen eine abschreckende Botschaft an die Menschen senden, damit sie sich nicht an der BDS-Bewegung beteiligen.”

In Interviews hat Cutler mehrfach betont, dass sie “als Verbindungsperson zwischen Meta und der israelischen Regierung fungiert und dabei die Perspektive der Regierung im Unternehmen vertritt”, wie The Intercept in seinem Artikel mehrfach zitiert.

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