Geplante iranische Militäroperation gegen Israel könnte stärkere Waffen einsetzen

Einem Artikel des Wall Street Journal vom 3. Oktober zufolge erwägt der Iran, laut einem “ägyptischen Beamten”, einen bevorstehenden “heftigen und komplexen Gegenangriff” auf Israel. Diesmal soll der Angriff neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte einbeziehen, sowie verstärkt mit “stärkeren Sprengköpfen und anderen Waffen” durchgeführt werden. Der Iran beabsichtigt, eine breitere Palette an Waffen als nur Raketen und Drohnen einzusetzen. Diese Informationen beruhen auf Aussagen iranischer und arabischer Offiziellen, die mit den Plänen vertraut sind.

Nach Einschätzung des WSJ ist unklar, ob die iranischen Drohungen ernst zu nehmen sind oder ob es sich lediglich um scharfe Rhetorik handelt.

Die Reaktion Israels auf einen erneuten Angriff Irans bleibt spekulativ:

“Die Antwort Israels wird von der Größe, Art und Effektivität des von Teheran angedrohten Schlags abhängen. Bislang hat Israel es vermieden, die iranischen Öl- und Nuklearanlagen anzugreifen, die für die Wirtschaft und Sicherheit des Landes entscheidend sind. Allerdings könnte sich diese Strategie laut israelischen Offiziellen ändern.”

Wie aus dem Artikel hervorgeht, wurde arabischen Diplomaten von iranischer Seite mitgeteilt, dass sie dieses Mal die konventionelle Armee einsetzen würden, da der letzte Angriff Israels Verluste verursacht hatte. “Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten”, zitiert das Wall Street Journal einen iranischen Beamten.

Iran könnte irakisches Territorium für einen Teil der Operation nutzen und würde vermutlich israelische Militäreinrichtungen angreifen – allerdings dieses Mal aggressiver als zuvor. Eine Analyse des “Institute for the Study of War (ISW)” verzeichnete, dass die Aktivitäten proiranischer Milizen im Irak zwischen September und Oktober drastisch zugenommen haben.

Der geplante Angriff soll jedoch die US-Wahlen am 5. November nicht beeinflussen, weshalb mit einer Durchführung der Operation erst kurz nach der Wahl, aber vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten im Januar gerechnet wird. Laut US-Geheimdiensten favorisiert Iran Kamala Harris gegenüber Donald Trump.

Quellen aus “Ägypten, Bahrain und Oman” berichteten dem WSJ weiter, dass iranische Diplomaten die “groben Umrisse der Antwort” auf amerikanische Warnungen öffentlich und privat dargelegt hätten.

Am Sonntag äußerte der iranische Präsident Massud Peseschkian, der Iran könne den jüngsten Angriff Israels “nicht unbeantwortet lassen”. Eine Vereinbarung Israels zu einem Waffenstillstand in Gaza und im Libanon könnte jedoch Irans Entscheidung beeinflussen, so Peseschkian. “Jede Fehlkalkulation gegen die Islamische Republik Iran wird verheerende Folgen haben”, warnte er laut der Nachrichtenagentur IRNA.

“Falls sie ihr Verhalten überdenken, einen Waffenstillstand akzeptieren und das Massakrieren unschuldiger Menschen in der Region einstellen, könnte dies Auswirkungen auf die Stärke und Art unserer Antwort haben”, fügte Peseschkian hinzu.

Medienberichten nach übermittelten die USA direkt eine Warnung an Teheran, weitere Angriffe auf Israel zu unterlassen. Eine Missachtung der Warnung könnte die USA davon abhalten, Israel zu weiterer Zurückhaltung zu bewegen, berichteten Axios und weitere US-Medien.

Nach einem israelischen Angriff am 26. Oktober, reagierte der Iran mit massiven Raketenbeschüssen als Vergeltung. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte griffen daraufhin iranische Militäreinrichtungen an. Ein Bericht der Washington Post vom 2. November deutete an, dass Israel sich auf mögliche weitere Angriffe des Irans vorbereitet. Einen Tag später veröffentlichte das Wall Street Journal eine Meldung, die auf eine unmittelbar bevorstehende iranische Operation hinwies.

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