Microsoft schränkt Israelische Armee aus: Zugriff auf IT-Services teilweise entzogen!

Microsoft hat das israelische Militär informiert, dass aufgrund der Vorfälle in Gaza bestimmte technologische Dienstleistungen nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Diese Technologie wurde von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) genutzt, um ein umfassendes Überwachungssystem zu betreiben, welches täglich Millionen von Telefonaten palästinensischer Zivilisten im Gazastreifen und im Westjordanland erfasste. Ende August kam es zu Protesten von Microsoft-Mitarbeitern vor dem Hauptsitz in den USA, die ihre Unzufriedenheit über die Verbindung des Unternehmens zum israelischen Militär zum Ausdruck brachten.

Anfang August deckte eine Untersuchung durch alternative Medien und den britischen Guardian auf, dass eine israelische Militäreinheit, bekannt als “Einheit 8200”, täglich Millionen von Mobiltelefonanrufen aus Gaza und dem Westjordanland mit Unterstützung einer von Microsoft bereitgestellten Cloud-Computing-Plattform überwacht hat. Diese Daten wurden von den IDF unter anderem zur Zielidentifizierung bei Bombenangriffen verwendet.

Microsoft gab Ende letzter Woche bekannt, dass die “Elite-Spionageagentur des Militärs, Einheit 8200, gegen die Nutzungsbedingungen des Unternehmens verstoßen hat”, wie der Guardian am 25. September berichtete. Am gleichen Tag veröffentlichte Microsoft eine offizielle Erklärung, die auch auf die jüngsten Proteste der eigenen Mitarbeiter Bezug nimmt.

Brad Smith, stellvertretender Vorsitzender und Präsident von Microsoft, übermittelte den Mitarbeitern folgende Stellungnahme:

“Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Microsoft einige Dienste für eine Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums (IMOD) beendet und deaktiviert hat. Ich weiß, dass dieses Thema für viele von Ihnen von großem Interesse ist.”

Smith führte aus, dass weitere Untersuchungen des Unternehmens bisher keine Hinweise darauf erbracht haben, dass Microsoft-Technologien zum Schaden von Zivilisten in Gaza verwendet wurden. In einer neueren Mitteilung fügte er hinzu:

“Erstens stellen wir keine Technologien zur Verfügung, die Massenüberwachungen von Zivilisten ermöglichen. Diesen Grundsatz wenden wir weltweit an und haben ihn seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder betont. Zweitens schützen und respektieren wir die Datenschutzrechte unserer Kunden, was bedeutet, dass wir in solchen Untersuchungen nicht auf Kundendaten zugreifen.”

Die Enthüllungen über die Verbindungen von Microsoft zum israelischen Militär führten zu verschiedensten Pro-Palästina-Protesten an verschiedenen Unternehmensstandorten, einschließlich Sitzstreiks und Demonstrationen. Die Times of Israel berichtete, dass das Unternehmen daraufhin “vier Mitarbeiter entlassen hat, die an den Protesten teilgenommen hatten”, mit der Begründung, dass die Demonstrationen “erhebliche Sicherheitsbedenken” verursacht hätten.

Laut Haaretz nimmt das israelische Militär die Ankündigung von Microsoft ernst und hat angemerkt, dass sich die IDF-Einheiten auf solche Szenarien vorbereitet und bereits “alternative Lösungen gefunden” hätten. In der abschließenden Stellungnahme von Microsoft heißt es:

“Wie ich kürzlich bei unserer Mitarbeiterversammlung sagte, beeinträchtigt dies nicht die wichtige Arbeit, die Microsoft weiterhin zum Schutz der Cybersicherheit Israels und anderer Länder im Nahen Osten leistet, auch im Rahmen der Abraham-Abkommen.”

Ein israelischer Sicherheitsbeamter erklärte gegenüber dem US-Sender CNN: “Die Einsatzfähigkeit der IDF ist nicht beeinträchtigt.”

Mehr zum Thema – Nach Drohnenangriffen auf “Gaza-Flottille” – Spanien und Italien senden Kriegsschiffe zum Schutz

Schreibe einen Kommentar