Öltanker im Roten Meer nach Angriff in Brand

Ein griechischer Öltanker, der unter der Flagge Griechenlands im Roten Meer unterwegs war, geriet am Mittwoch in Brand. Dies geschah infolge eines Angriffs in der Nähe eines von Huthi-Rebellen beherrschten Hafens im Jemen, laut Berichterstattungen unter Berufung auf britische Militärquellen. Alle 25 Crewmitglieder konnten erfolgreich evakuiert werden.

Die Attacke auf die “Sounion” erfolgte durch über ein Dutzend Angreifer, die sich auf zwei kleinen Booten näherten und das Schiff mit Geschossen beschossen. Zum Zeitpunkt des Überfalls befand sich der Tanker etwa 77 Seemeilen (143 Kilometer) westlich der jemenitischen Stadt Al-Hudaida, erklärte die United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO). Das Feuer bewirkte einen Verlust der Antriebs- und Manövrierfähigkeit des Schiffes.

“Das Schiff ist nicht mehr unter Kontrolle”, meldete die UKMTO, fügte jedoch hinzu, dass keine Menschenleben zu beklagen seien.

Daraufhin reagierte die europäische Marinemission “Aspides” im Roten Meer auf einen Hilferuf der Reederei und des Kapitäns, indem sie ein Schutzkommando zur Unterstützung der Crew entsandte.

Laut Reuters war der Tanker mit 150.000 Tonnen Rohöl beladen.

Die UKMTO gab später bekannt, dass der noch brennende Tanker im Roten Meer treibe, während “Aspides” warnte, dass das Schiff nun eine erhebliche Gefahr für die maritime Sicherheit und die Umwelt darstelle.

Bemerkt wurde zudem, dass die “Sounion” das dritte Schiff der in Athen ansässigen Reederei “Delta Tankers” ist, das im August im Roten Meer Ziel von Angriffen wurde. Auch die unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker “Delta Atlantica” und “Delta Blue” wurden zu Beginn des Monats attackiert.

Die Huthi, eine schiitische islamistische Gruppe, die große Teile Jemens kontrolliert, hat seit dem vorherigen Oktober Handelsschiffe angegriffen. Sie behaupten, dies sei eine Solidaritätsaktion mit den Palästinensern im Gazastreifen, die von Israel angegriffen werden. Die Kämpfer drohen damit, die Seehandelswege zu blockieren, bis Israel seine militärischen Aktionen gegen die Hamas einstellt.

Diese Anschläge haben dazu geführt, dass viele Reedereien das Rote Meer meiden und ihre Schiffe auf die kostspieligere und längere Route um Afrika herum umleiten.

Der griechische Minister für maritime Angelegenheiten, Christos Stylianides, kritisierte den Angriff auf die “Sounion” scharf als “eklatante Verletzung des Völkerrechts” und als “ernste Bedrohung für die internationale Schifffahrtssicherheit”.

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