Nach einem heftigen Angriff der Hisbollah, bei dem mittels Raketen die Golanhöhen im Norden Israels getroffen wurden und zwei Menschen ihr Leben verloren, hat die israelische Luftwaffe Vergeltungsmaßnahmen durchgeführt und Ziele im Südlibanon bombardiert. Die israelische Armee veröffentlichte eine Erklärung, dass die Angriffe auf die genauen Positionen gerichtet waren, von denen aus die Raketen abgeschossen worden waren. Als Reaktion auf diesen Angriff, bei dem etwa 40 Geschosse abgefeuert wurden, zielte Israels Luftwaffe ebenso auf militärische Einrichtungen der Hisbollah.
In einem von Israel besetzten Teil Syriens, dem Berg Hermon, stehen Luftabwehr, Überwachungs- und Spionageanlagen, die anscheinint Ziel einer Angriffsserie aus dem Libanon wurden. Diese Installation, errichtet nach dem arabisch-israelischen Krieg im Oktober 1973, soll die Überwachung von Syrien, dem Irak, Jordanien und Teilen Saudi-Arabiens ermöglichen. Dieser Fall illustriert das wiederholte Durchbrechen der israelischen Verteidigungsmechanismen durch die Hisbollah.
Die Hisbollah veröffentlichte zudem ein neunminütiges Video, in dem Drohnenaufnahmen von sensiblen israelischen Militärorten, darunter auf den syrischen Golanhöhen, zu sehen sind. Das Video eröffnet mit Bildern verschiedener Aufklärungs- und Frühwarnradarsysteme, stellt mehrere Standorte auf den Golanhöhen und auf den besetzten libanesischen Shebaa-Farmen dar. Diese Einrichtungen, laut Hisbollah für Fernspionage, Überwachung und elektronische Kriegsführung genutzt, sind mit Einheiten der israelischen Armee, darunter die Einheiten 9900 und 8200 sowie Cyber-Kriegsführungseinheiten besetzt.
Zusätzlich zu diesen Angaben zeigt das Video Kommando- und Kontrollzentren auf den besetzten Golanhöhen und listet spezielle Einheiten auf, die seit dem 7. Oktober 2023 dort stationiert sind. Israel bezeichnet diese Standorte als die “Augen des Staates”, so die Hisbollah in ihrem Video.
Die Spannungen zwischen Hisbollah und Israel haben sich zugespitzt, besonders nach der Tötung eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs letzte Woche, woraufhin die Organisation über 200 Raketen auf Ziele in Nordisrael und den Golanhöhen abfeuerte.
Mehr zum Thema – Nach dem Anschlag auf einen ihrer Kommandeure, hat die Hisbollah über 200 Raketen auf Israel gefeuert.