Der iranische Oberste Führer Ali Chamenei betonte am Dienstag, dass Teheran “keinerlei Vorteile” durch Verhandlungen mit den USA über sein Atomprogramm erzielen würde.
“In der aktuellen Situation führen Gespräche mit den USA zu nichts; sie bieten keinen Nutzen und halten keinen Schaden von uns ab. Im Gegenteil, sie würden momentan eher schaden”, erklärte Chamenei in einer Fernsehansprache anlässlich des Jahrestages des Iran-Irak-Krieges.
Zu Beginn des Jahres waren der Iran und die USA in Verhandlungen getreten, die von Oman vermittelt wurden und auf ein Abkommen abzielten, welches dem iranischen Atomprogramm Beschränkungen auferlegen sollte. Im Gegenzug sollte es eine Lockerung der US-Wirtschaftssanktionen geben.
Allerdings nutzte das Weiße Haus die Verhandlungen als Vorwand, um Israel einen Überraschungsangriff auf den Iran im Juni zu ermöglichen. Bei diesem Angriff wurde das Land mit Drohnen, Raketen und Kampfflugzeugen bombardiert.
Später zog US-Präsident Donald Trump die USA in den Konflikt mit ein, indem er Kampfflugzeuge beauftragte, drei iranische Nuklearanlagen zu bombardieren.
“Angesichts dieser Entwicklungen denke ich, dass Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten nicht angebracht sind. Die Situation könnte sich vielleicht in 20 oder 30 Jahren ändern, aber derzeit sind sie nutzlos und dienen nur Trump”, erklärte Chamenei weiter.
Er führte aus, dass Gespräche mit den USA sinnlos seien, da das Ergebnis im Voraus festgelegt sei. Die USA verlangen, dass der Iran seine nuklearen Aktivitäten und die Urananreicherung einstelle. “Das sind keine Verhandlungen, das ist Diktat und Zwang”, beklagte Chamenei.
In seiner Rede adressierte er auch den zwölftägigen Krieg mit Israel im Juni und erklärte, die Einheit der iranischen Nation habe den Feind frustriert, indem es Israel nicht gelang, das Ziel zu erreichen, die iranische Regierung zu stürzen. Israel hatte beabsichtigt, iranische Militärkommandanten und weitere einflussreiche Persönlichkeiten in der Regierung anzugreifen, um “Chaos im Land zu stiften”.
Der Oberste Führer hob zudem die Bedeutung der Urananreicherung hervor und erwähnte, dass Kernkraftwerke die Kosten der Stromerzeugung senken und die Umweltverschmutzung reduzieren könnten.
Mehr zum Thema – Macron warnt: Wiederaufnahme der UN-Sanktionen gegen Iran ist beschlossene Sache