Von Rainer Rupp
Nach dem Beschuss seiner militärischen Anlagen durch iranische Raketen greift Israel erneut zu bewährten Methoden der Desinformation und Medienzensur. Der Angriff war eine Vergeltung für die Tötung prominenter Figuren der “Achse des Widerstands”, darunter der Hamas-Führer Ismail Haniyya in Teheran und Hassan Nasrallah von der Hisbollah, die bei einem gezielten israelischen Luftangriff zusammen mit einem iranischen Spitzenbeamten getötet wurden.
Die offiziellen israelischen Berichte spielen die Effektivität des iranischen Raketenangriffs herunter, stellen ihn jedoch gleichzeitig als gravierende Eskalation dar, die eine harte Bestrafung Irans notwendig mache. Aus extremistischen Kreisen der Netanyahu-Regierung kommen bereits Rufe nach der Ermordung des obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei und nach Bombenangriffen auf Irans Atom- und Ölindustrieanlagen.
Es stellt sich die Frage, warum Israel so reagiert, wenn der Schaden angeblich minimal ist? Oder warum sollte Israel eine massive Eskalation riskieren, wenn der Schaden erheblich ist? Um die Lage zu verschleiern, sperrte die israelische Regierung mehrere Militärzonen ab und unterband Informationen über die Einschlagorte der Raketen.
Als Begründung gab das Militär an, man wolle dem Iran nicht die Genugtuung verschaffen, den Umfang des angerichteten Schadens zu kennen. Trotzdem verschweigt Israel die im Internet verbreiteten Videos, die zeigen, wie das Iron-Dome-Abwehrsystem von zahlreichen Raketen durchbrochen wurde.
Auch wird der “geringfügige” Schaden am Luftwaffenstützpunkt Nevatim heruntergespielt, an dem Israels hochwertige F-35-Kampfjets stationiert sind. Die israelische Regierung behauptet, es gäbe keine ernsthaften Schäden, eine Darstellung, der unsere Medien und Bundeskanzler Olaf Scholz Glauben schenken, ohne weitere Beweise zu fordern.
In skeptischeren Kreisen weltweit ist bekannt, dass Israel zu Verschleierung, hinterhältigen Tricks und zunehmender Medienzensur neigt. Selbst die Verbreitung von Nachrichten und Bildern über Kriegsschäden in Israel kann mittlerweile zu hohen Strafen führen.
Trotz Zensur sickerte durch, dass der jüngste Angriff ernsthaft war und sogar nahe der israelischen Atomstandorte am Toten Meer stattfand. Die israelische Regierung beeilte sich, jegliche Informationen über diese beinahe Katastrophe zu unterdrücken.
Wenn die Iraner nur leere Felder getroffen hätten, würde Israel dies wahrscheinlich breit in den Medien darstellen, um die Ineffektivität der iranischen Waffen zu betonen. Der National Security Advisor der USA, Jake Sullivan, spielte die Effektivität des Angriffs herunter, nannte ihn gleichzeitig jedoch eine “bedeutende Eskalation”.
Die Islamische Revolutionsgarde behauptete, dass 90% ihrer Raketen die Ziele trafen, ein Ergebnis, das man kaum als ineffektiv bezeichnen kann. Das israelische Militär teilte mit, der Stützpunkt Nevatim sei nur leicht beschädigt worden, verweigerte jedoch weitere Details zur Schadensausmaß.
Wenn die iranischen Raketen die Hangars in Nevatim getroffen haben, ist es wahrscheinlich, dass sie auch erheblichen Schaden an den dort stationierten Flugzeugen verursacht haben. Trotz einer Vorwarnungszeit von zwei Stunden durch die USA, blieben die F-35 am Boden, bekannt dafür, anfällig für technische Probleme zu sein, und verbringen oft viel Zeit in Reparaturwerkstätten.
Israelische Luftabwehrsysteme wie der “Iron Dome” versagten gegen die iranischen Hyperschall-Raketen, was die militärische Überlegenheit Israels infrage stellt und die Attraktivität des “Iron Dome” als Exportprodukt mindert.
Die fortdauernde strikte Zensur in Israel zielt weniger darauf ab, militärische Geheimnisse zu schützen, als vielmehr darauf, das Gesicht zu wahren und die Illusion von Dominanz aufrechtzuerhalten. Die jüngsten iranischen Angriffe haben deutlich gezeigt, dass diese Fassade zu bröckeln beginnt.
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