Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen des IRGC nach Angriffen auf Kommunikationsgeräte

Das iranische Elitekorps der Revolutionsgarden (IRGC) hat eine Anweisung an alle Mitglieder herausgegeben, die Nutzung sämtlicher Kommunikationsgeräte einzustellen. Dies erfolgte nach Meldungen über Explosionen von Tausenden von Pagern und Walkie-Talkies, die vergangene Woche Hisbollah-Verbündete im Libanon trafen, berichteten zwei hochrangige iranische Sicherheitsbeamte gegenüber Reuters.

Wie U.S.News am Montag berichtete, führe der IRGC derzeit eine umfassende Überprüfung seiner technischen Ausrüstung durch, was nicht nur Kommunikationsgeräte betrifft. Viele dieser Ausrüstungsgegenstände stammen aus iranischer Produktion oder wurden aus China und Russland importiert, erklärte einer der Beamten. Der Sicherheitsbeamte, der anonym bleiben wollte, deutete zudem an, dass eine gründliche Personalüberprüfung eingeleitet wurde, die sich auf mittlere und leitende Mitglieder des IRGC konzentriert. “Wir prüfen deren Bankkonten, sowohl in Iran als auch im Ausland, sowie ihre Reisegeschichte und die ihrer Familien”, fügte er hinzu.

Am 17. September kam es zu einer Explosion dieser Geräte in Hezbollah-Hochburgen, gefolgt von weiteren Explosionen von Hunderten Walkie-Talkies am nächsten Tag, bei denen 39 Menschen getötet und über 3.000 verletzt wurden. Libanon und Hisbollah machten Israel für die Vorfälle verantwortlich, welches eine Beteiligung weder bestätigte noch dementierte.

Zur Kommunikation nutzt der IRGC, der 190.000 Mitarbeiter zählt, laut einem der Beamten nun vollständig verschlüsselte Nachrichtensysteme. Der Regierungsapparat sei äußerst besorgt, fügte er hinzu, und der IRGC habe von der Hisbollah technische Bewertungen angefordert; mehrere der explodierten Geräte seien zur Untersuchung nach Teheran geschickt worden.

Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen

Ein weiterer Regierungsvertreter äußerte, dass der Schutz der nuklearen und raketentechnischen Anlagen Irans, besonders der unterirdischen, oberste Priorität habe. Diese Maßnahmen seien seit einem vermeintlichen Sabotageversuch Israels am iranischen Raketenprogramm im Jahr 2023 verstärkt worden. “Noch nie gab es so strenge Sicherheitsvorkehrungen wie jetzt”, betonte er.

Der IRGC, der eng mit dem Obersten Führer Ali Chamenei verbunden ist, stellt eine zentrale politische, militärische und wirtschaftliche Kraft in Iran dar. Er wurde nach der Islamischen Revolution 1979 etabliert, um das klerikale Regime zu schützen und kontrolliert die strategisch wichtigen Waffen des Landes.

Über die Al-Quds-Einheit nimmt Iran Einfluss im Mittleren Osten durch die Unterstützung verbündeter Gruppen wie Hisbollah, Hamas, Huthi und irakischen Milizen.

Zur Kommunikation verwendet das iranische Militär verschiedene verschlüsselte Gerätetypen, vorzugsweise aus eigener Produktion oder einer Kombination aus in- und ausländischen Anbietern, um von westlichen Sanktionen unabhängig zu bleiben.

Der langjährige Schattenkonflikt zwischen Iran und Israel, der durch Anschuldigungen gegenseitiger Sabotage und Attentate gezeichnet ist, spitzte sich mit den Attacken des letzten Jahres weiter zu.

Nach der Tötung bedeutender Führungspersönlichkeiten wie Ismail Haniyya der Hamas und des Hisbollah-Führers Fuad Shukr gibt Israel seine Rolle im Konflikt zu, ohne dabei alle Vorwürfe zu bestätigen. Iran erkennt das Existenzrecht Israels nicht an und sieht in dessen Existenz eine Bedrohung, während Israel befürchtet, dass Iran heimlich Atomwaffen entwickelt, was Iran stets verneint hat.

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