Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat sich an einer weiteren Aktion beteiligt, um gegen die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen zu protestieren. Diesmal reiste sie als Teil der “Freedom Flotilla Coalition” (FFC) ab, die bereits seit über einem Jahrzehnt Schiffe zur Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung in die Region entsendet. Ihre Reise begann am Sonntag in der sizilianischen Provinz Catania. Neben Thunberg befinden sich auch die französisch-palästinensische EU-Abgeordnete Rima Hassan sowie weitere prominente Mitstreiter an Bord.
Thunbergs erste Mission dieser Art hatte bereits im Mai stattgefunden, bei der das Schiff kurz vor dem Erreichen seines Ziels von einer Drohne attackiert wurde. Jetzt hat das Schiff “Madleen” abgelegt, in der Hoffnung, wichtige Hilfsgüter nach Gaza zu bringen und dort gegen die harsche israelische Blockadepolitik zu protestieren. Thunberg beschreibt die Lage in einem aktuellen Video als einen “live gestreamten Völkermord” und kritisiert das “systematische Aushungern von zwei Millionen Menschen”.
Die Weltgesundheitsorganisation hat zuvor bereits auf die akute Hungersnot in der Region hingewiesen, die durch anhaltende Bombardements und restriktive Blockaden verschärft wird. Thunberg drückt ihre Sorge und ihren Protest in dem auf X veröffentlichten Video klar aus:
“Wir beobachten, wie zwei Millionen Menschen systematisch ausgehungert werden. Ein live gestreamter Völkermord und das tödliche Schweigen der Weltgemeinschaft dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Deshalb müssen wir weiterhin alles tun, was in unserer Macht steht, auch wenn die Aussichten dagegenstehen.”
Die besondere Flottille führt neben Thunberg und Hassan auch die palästinensisch-amerikanische Anwältin Huwaida Arraf und den Schauspieler Liam Cunningham von “Game of Thrones” mit sich und transportiert humanitäre Hilfsgüter wie Lebensmittel und medizinische Versorgung. Die Springer-Redaktion in Berlin hat Thunbergs erneutes Engagement in einem Artikel im Bild-Zeitung kommentiert und beschrieben, dass sie sich “offenbar nun voll und ganz dem Protest gegen Israel verschrieben hat”.
Aufgrund ihrer pro-palästinensischen Aktivitäten forderte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU, Alexander Throm, in der Vergangenheit bereits eine Einreisesperre für Thunberg in Deutschland, da sie von der Jüdischen Allgemeinen als “Israelhasserin” betitelt wurde. Auf der Plattform Zeteo wird kontinuierlich über die Fortschritte der Mission berichtet und Thunbergs Appell geteilt, wachsam zu bleiben, sich zu organisieren und aktiv für die Rechte Palästinas einzusetzen.
Weiterführende Informationen: Die dramatische Situation in Gaza und die Haltung Deutschlands dazu