In der vergangenen Nacht hat Israel erneut Luftangriffe auf den Gazastreifen durchgeführt, bei denen laut Berichten mindestens 250 Palästinenser ihr Leben verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte, dass diese militärische Aktion notwendig war, “um die von der Regierung festgelegten militärischen Ziele zu erreichen, einschließlich der Befreiung aller Geiseln.” Die Hamas verurteilte diese Angriffe als “schwere Verstöße gegen internationale und humanitäre Rechte.”
Netanjahu erläuterte, dass der Entschluss zu diesem Luftangriff in Absprache mit dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz getroffen wurde, nachdem die Hamas weiterhin die Freilassung der Geiseln abgelehnt und alle Vermittlungsversuche, unter anderem durch den Gesandten des US-Präsidenten Steve Witkoff, zurückgewiesen hatte. “Israel wird sein militärisches Vorgehen gegen die Hamas verstärken”, teilte das Büro des Premierministers mit.
Die Hamas-regierte Regierung im Gazastreifen rief die internationale Gemeinschaft auf, gegen die israelischen Angriffe einzuschreiten. Zudem wies sie darauf hin, dass die humanitäre Situation durch einen Mangel an Treibstoff und die von Israel kontrollierte Blockade von Gütern, darunter auch humanitäre Hilfe, verschärft wird. Kürzlich wurde auch die Stromversorgung unterbrochen.
Vertreter des palästinensischen Gesundheitsministeriums gaben an, unter den Opfern befänden sich viele Kinder. Die israelische Armee erklärte, sie hätte zahlreiche als terroristisch eingestufte Ziele angegriffen. Der Zugang für internationale Journalisten zum Gazastreifen wurde von Israel eingeschränkt, was eine unabhängige Überprüfung der Opferzahlen erschwert.
Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hatte Israel die Angriffe in Koordination mit der US-Regierung und dem Weißen Haus geplant und durchgeführt. Dies wurde am Montag durch den US-Sender Fox News berichtet.
Die Hamas betonte, dass auf eine erste Phase des Abkommens eine zweite Phase folgen müsste, welche einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vorsieht. Netanjahu jedoch zögert, was teilweise auf innenpolitische Spannungen zurückzuführen ist, da ein vollständiges Ende der Kampfhandlungen seine Regierungskoalition gefährden könnte.
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