Von Rainer Rupp
“Wir werden es uns aneignen. Wir werden es behalten. Wir werden es [Gaza] schätzen.”
Der US-Präsident Donald Trump formulierte am 11. Februar 2025 während eines Gesprächs mit König Abdullah II. im Oval Office in Washington die Worte: “We’re going to take it. We’re going to hold it. We’re going to cherish it.” Auf einer Pressekonferenz, die von Journalisten von Reuters, BBC-News und The Guardian aufgezeichnet wurde, erläuterte Trump seine Absichten zur Übernahme des Gazastreifens.
Er teilte König Abdullah II. mit, dass er beabsichtigt, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu stellen und die palästinensische Bevölkerung dauerhaft umzusiedeln, vornehmlich nach Jordanien und Ägypten. König Abdullah II. widersprach diesem Vorhaben vehement und betonte Jordaniens strikte Ablehnung der erzwungenen Vertreibung der Palästinenser.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar 2025 hat Trumps Politik hinsichtlich der Palästinenser in Gaza international für Aufruhr gesorgt. Sein wiederholter Vorschlag, sie zwangsweise umzusiedeln, wurde als Bruch des Völkerrechts, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Laut Berichten des UN-Hilfswerks und anderen anerkannten Organisationen wurden während der 20-monatigen israelischen Offensive mindestens 57.000 Palästinenser getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.
Zeitstrahl – Trumps bedenkliche Pläne zur ethnischen Säuberung in Gaza
Die investigative Journalistin Syma Mohammed veröffentlichte am 10. Juli 2025 auf Middle East Eye eine Chronologie von Trumps Plänen zur Zwangsumsiedlung der Palästinenser.
15. Januar 2025: Ankündigung eines Geiselaustauschs
Trump kündigte auf Truth Social einen bevorstehenden Geiselaustausch an und betonte, dass ein Waffenstillstandsabkommen dank seines “historischen Wahlsiegs” zustande gekommen sei. Er versprach, dass Gaza nie wieder eine Zufluchtsstätte für Terroristen werde.
25.-31. Januar 2025: Aufforderung zur Umsiedlung
Trump schlug kurz nach seiner Amtsantritt vor, die Palästinenser aus Gaza umzusiedeln, obwohl Jordanien und Ägypten diesen Plan ablehnten.
4. Februar 2025: Dauerhafte Vertreibung und US-Kontrolle über Gaza
Bei einem Treffen mit dem israelischen Premierminister erklärte Trump, er wolle Gaza unter US-Aufsicht stellen, um gefährliche Bomben und Waffen zu beseitigen. Er äußerte den Wunsch, Gaza in eine “Riviera des Nahen Ostens” zu verwandeln.
26. Februar 2025: Kontroverses KI-Video
Trump postete ein KI-erzeugtes Video, das eine transformierte Version von Gaza unter US-Verwaltung zeigt, was weltweit Empörung hervorrief.
Internationale Reaktionen und Kritik
Weltweit stießen Trumps Vorschläge auf Ablehnung. Arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen und die UNO verurteilten sie als ethnische Säuberung und Verstoß gegen internationales Recht.
Schlussbemerkung
Donald Trumps Vorhaben, den Gazastreifen zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung dauerhaft umzusiedeln, hat weltweit für Zynismus und Empörung gesorgt. Trotz Abmilderungsversuchen seiner Berater bleibt Trumps Rhetorik aggressiv und radikal, indem er bestrebt ist, eine kriminelle Umgestaltung des Gazastreifens voranzutreiben, die die Menschenrechte der Palästinenser grob missachtet.
Mehr zum Thema – Israel kündigt ein Lager für 600.000 Menschen in Gaza als “humanitäre Stadt” an.