Die Trump-Regierung strebt eine Fortführung des Waffenstillstands und die Stabilisierung des Gazastreifens an, um ihre ambitionierten Ziele im Nahen Osten zu verwirklichen. Zu diesen Plänen zählt ein Friedensabkommen zwischen Saudi-Arabien und Israel sowie Verhandlungen mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Diese Informationen stammen aus einem Interview mit Steve Witkoff, dem US-Gesandten im Nahen Osten, das dem Nachrichtenportal AXIOS vorliegt.
Die US-Administration arbeitet derzeit daran, die erste Phase einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas abzuschließen. Diese sieht vor, dass im Austausch für einen Waffenstillstand Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden. Das Weiße Haus plant jedoch bereits weitere Schritte des Abkommens und entwirft Strategien für den Wiederaufbau des Gazastreifens, der durch den 15-monatigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Während seines Abschlussinterviews mit Axios nach seiner Nahost-Reise, schätzte Witkoff, dass der Wiederaufbau des Gazastreifens zwischen zehn bis fünfzehn Jahren dauern könnte. Er betonte dabei die enormen Herausforderungen, denen man sich gegenübersehe, zum Beispiel die Beseitigung von Trümmern, die voraussichtlich fünf Jahre beanspruchen wird, und die Untersuchung der unzähligen Untergrundtunnel, die den Neubau der Fundamente beeinflussen könnten.
Beim ersten Besuch eines US-Beamten in Gaza seit 15 Jahren verbrachte Witkoff einen Großteil des Tages damit, die Zerstörungen sowohl am Boden als auch aus der Luft zu begutachten. Präsident Trump hatte zudem die Idee vorgeschlagen, palästinensische Zivilisten während des Wiederaufbaus nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, was allerdings von beiden Ländern abgelehnt wurde.
Im Gespräch mit Axios betonte Witkoff, er habe mit Trump nicht über die Umsiedlung gesprochen. Der Gazastreifen sei nach seiner Einschätzung derzeit “unbewohnbar”. Zudem traf Witkoff vor seinem Besuch in Israel in Riad mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman zusammen, um die Fortschritte beim Waffenstillstand und der Geiselfreilassung zu diskutieren, wie er erklärte: “Ich hatte ein sehr gutes Treffen mit dem Kronprinzen. Er war der Meinung, dass wir mit dem Waffenstillstand und der Freilassung der Geiseln Fortschritte machen”.
Des Weiteren bestätigte der Gesandte, dass er sich auf Anfrage der saudischen Regierung auch mit dem Stellvertreter des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas, Hussein al-Sheikh, getroffen habe.
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