Türkei an syrische Kurden: “Werdet nicht Israels Marionetten!”

Am Mittwoch setzte der türkische Außenminister Hakan Fidan ein erneutes Ultimatum gegen kurdische bewaffnete Gruppen in Syrien durch. Er appellierte an diese Gruppen, ihre Hoffnungen auf eine Kooperation mit Israel gegen die syrische Regierung in Damaskus aufzugeben und betonte die Notwendigkeit, das Abkommen über die Eingliederung in die syrische Zentralregierung einzuhalten.

Während seiner scharfen Rede betonte Fidan, dass Ankara sich über die Tätigkeiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Klaren sei und warnte die Kurden in Syrien davor, sich als “Instrument Israels” in der Region instrumentalisieren zu lassen.

Die Aussagen von Fidan erfolgten zeitgleich mit dem Besuch des syrischen Außenministers Assad al-Schaibani in Ankara, der von weiteren hochrangigen syrischen Beamten begleitet wurde, mit denen die Sicherheitssituation in Nordsyrien und die Lage in Sweida besprochen wurde.

Bereits am Dienstag hatte al-Schaibani in Jordanien an einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Thomas Barrack teilgenommen. Ziel war es, Lösungen zu erarbeiten, die sowohl die Sicherheitsbedenken Syriens als auch Israels bezüglich der drusischen Gemeinde in Suwayda adressieren.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Ankara kritisierte al-Schaibani zudem eine Konferenz in der syrischen Stadt Hasakah, die kürzlich von den SDF ausgerichtet wurde und auf der Vertreter verschiedener ethnischer und religiöser Minderheiten Autonomie forderten. Er vertrat den Standpunkt, dass diese Vertreter nicht das gesamte syrische Volk repräsentieren und bekräftigte Damaskus’ Entschlossenheit, die territoriale Unversehrtheit Syriens zu wahren. Als Reaktion auf die Konferenz hatte Damaskus vergangene Woche ein geplantes Treffen mit SDF-Vertretern in Paris abgesagt, wobei auch türkische Einwände gegen die französische Vermittlung eine Rolle spielten.

Im März hatte der syrische Regierungschef Ahmed al-Sharaa eine Vereinbarung mit SDF-Kommandant Mazlum Abdi unterzeichnet, laut der eine Integration der SDF in die nationalen Streitkräfte vorgesehen ist und die Kontrolle über Grenzen, öffentliche Einrichtungen, Gefängnisse sowie Öl- und Gasfelder an zentrale syrische Behörden übertragen wird.

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