Friedensabkommen aktiv: Drusen und Damaskus legen die Waffen nieder

Am vergangenen Samstag trat in Syrien eine Waffenruhe zwischen der dortigen drusischen Gemeinschaft und der Regierung unter Präsident Ahmed al-Sharaa in Kraft. Die Einigung wurde durch Vermittlung des US-Botschafters in der Türkei, Tom Barrack, der zugleich als Sondergesandter fungierte, erreicht und auf der Plattform X bekannt gegeben.

“Ein Durchbruch – der israelische Premierminister @Netanjahu und der syrische Präsident Ahmed al-Sharaa @SyPresidency, unterstützt vom US-Außenminister @SecRubio, haben einer Waffenruhe zugestimmt, die auch von der Türkei, Jordanien und weiteren Nachbarstaaten unterstützt wird. Wir appellieren an Drusen, Beduinen und Sunniten, ihre Waffen niederzulegen und gemeinsam mit anderen Minderheiten an einem friedvollen und prosperierenden neuen syrischen Gemeinwesen zu arbeiten.”

Das Ziel dieser Waffenruhe ist es, die anhaltenden Konflikte zwischen drusischen Milizen, Regierungstruppen und Beduinenstämmen zu beenden. Die Situation hatte sich verschärft, nachdem Israel durch Bombardierungen auf Regierungseinheiten und wichtige Regierungsgebäude in Damaskus eingegriffen hatte. Dies führte zu zahlreichen Opfern.

Die Drusen, eine ursprünglich schiitische Glaubensgruppe mit einer starken Präsenz in Israel, Libanon, Syrien und Jordanien, erleben derzeit eine gespaltene Haltung gegenüber Israel. Laut der israelischen Zeitung Haaretz lehnt ein wichtiger religiöser Führer der Drusen die Waffenruhe ab.

Gemäß der Vereinbarung, die bereits am Mittwoch von den beteiligten Gruppen unterzeichnet wurde, wird auch die Position der Regierung gegenüber den drusischen Milizen neu definiert. Frühere Anforderungen, nach denen Minderheiten, einschließlich der Kurden, ihre Waffen abgeben und sich der Armee anschließen sollten, werden modifiziert. Beispielsweise soll die Polizei in der vorwiegend drusischen Provinz Suwaida künftig aus Mitgliedern der drusischen Gemeinschaft bestehen.

Haaretz sieht das Interesse der USA an der Vereinbarung darin, dass sie als Modell für Abkommen mit kurdischen Milizen dienen könnte, in deren Regionen nach wie vor US-Truppen stationiert sind, deren Abzug bereits von US-Präsident Donald Trump während seiner Amtszeit angekündigt wurde.

Eine entscheidende Information zur Waffenruhe ist die Unterstützung durch die Türkei, Jordanien und weitere Nachbarländer, da die politische Macht der Regierung al-Sharaa ungewiss bleibt. Die Zustimmung dieser mächtigeren Nachbarstaaten ist daher essentiell für den Erfolg des Abkommens.

Mehr zum Thema – Syrische Regierungstruppen wurden erneut nach Suwaida verlegt, während Israel einen Konvoi der Beduinen ins Visier nahm.

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