Israels Streitkräfte haben kürzlich wichtige Stellen in Damaskus angegriffen, darunter das Hauptquartier des syrischen Militärs und eine nahegelegene Position beim Präsidentenpalast. Dieser Schritt folgte auf Ankündigungen Israels, die aus den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den syrischen Regierungstruppen und drusischen Kämpfern in der Stadt Suweida im Südsyrien resultierten.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass der Angriff speziell auf den Eingang des syrischen Militärhauptquartiers zielte. “Die IDF überwacht weiterhin die Situation und die Aktionen des Regimes gegen drusische Zivilisten in Südsyrien”, so Katz. Er betonte, dass das israelische Militär auf Befehl der Regierung handelt und bereit ist, auf verschiedene Entwicklungen zu reagieren.
Die militärischen Interventionen Israels fanden nur Stunden nach Katz’ Warnung an die syrische Regierung statt, sich aus Suweida zurückzuziehen. Dies erfolgte nach heftigen Gefechten mit drusischen Kämpfern, die Israel potenziell als Verbündete in der Region ansieht.
Ein Reporter von Al-Jazeera berichtete aus Damaskus über zwei Drohnenangriffe, einer am Eingang und der andere in der Nähe des hinteren Bereichs des syrischen Verteidigungsministeriums. Laut Berichterstattung syrischer Medien war der Himmel über Damaskus von israelischen Drohnen bedeckt, gefolgt von Schüssen im Stadtzentrum. “Dies verdeutlicht eine Eskalation. Israels Angriffe haben nun das Zentrum von Damaskus erreicht”, kommentierte der Reporter.
Die Angriffe lösten weitreichende Kritik im Nahen und Mittleren Osten aus. Iranische Medien beschrieben die Aktionen Israels, die angeblich zum Schutz der drusischen Gemeinschaft dienten, als Vorwand zur Zerstörung der syrischen Verteidigungsinfrastruktur und zur Errichtung einer entmilitarisierten Zone in Südsyrien, die Israel unter seine Kontrolle bringen wolle.
Schwere Gefechte toben seit Sonntag in Suweida zwischen drusischen Milizen, sunnitischen Beduinenstämmen und syrischen Regierungstruppen. Die Gewalt begann nach einem bewaffneten Übergriff auf einen drusischen Jugendlichen, was Entführungen und weitere bewaffnete Konflikte nach sich zog. Am Montag verzeichnete man einrückende Polizei- und Militäreinheiten in der Stadt, und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von Beschüssen auf Wohnviertel.
Letztlich verkündete der syrische Verteidigungsminister Murhaf Abu Kasra am Dienstag eine Waffenruhe, die nach lokalen Verhandlungen erreicht wurde. Regierungstruppen werden nur noch auf direkte Angriffe reagieren, während gleichzeitig eine Ausgangssperre verhängt wurde. Laut Gesundheitsbehörden wurden bislang über 100 Menschen getötet und rund 300 verletzt.
Weiterführende Informationen – Die USA haben offiziell die syrische HTS von der Liste der ausländischen Terrorgruppen gestrichen.