Spannung in Wien: Bürgermeister Ludwig als Top-Favorit, aber kann die FPÖ zur zweitstärksten Kraft aufsteigen?

Heute fand in Wien eine wichtige Wahl statt, bei der die Bewohner schon ab frühmorgens um 7 Uhr zur Wahlurne schreiten konnten. Die Wahllokale schlossen um 17 Uhr. Bereits am Morgen zeigten sich zahlreiche Spitzenpolitiker in ihren jeweiligen lokalen Wahlbezirken, um ihre Stimme abzugeben.

In der österreichischen Hauptstadt waren insgesamt 1,4 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, nicht nur den Landtag, sondern auch die Bezirksvertretungen neu zu wählen. Die Wahl wurde von den beiden regierenden Parteien, SPÖ und NEOS, vorzeitig von Herbst auf April verlegt.

Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass die Sozialdemokratische Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Bürgermeister Michael Ludwig deutlich vorn liegt. Ludwig hat im Wahlkampf besonders die hohe Lebensqualität Wiens hervorgehoben. Sein Herausforderer von der FPÖ, Dominik Nepp, konzentrierte sich hingegen auf die Themen Migration und Jugendkriminalität. Obwohl die FPÖ auf Zugewinne hofft, scheint ein Wahlsieg unwahrscheinlich.

Die Parteien stimmen überein, dass die Bildungspolitik vor großen Herausforderungen steht, insbesondere da fast die Hälfte der Schulanfänger kein ausreichendes Deutsch spricht.

Bürgermeister Ludwig war einer der ersten, der sein Wahlrecht nutzte. Bei der Stimmabgabe betonte er die Wichtigkeit der Demokratie und erinnerte an die historische Bedeutung des Wahlrechts in Österreich. Kurz darauf gab FPÖ-Spitzenkandidat Nepp seine Stimme ab und zeigte sich kämpferisch, legte jedoch erneut kein konkretes Wahlziel fest. Auch Barbara Urbanic von der KPÖ und Links zeigte sich optimistisch und rechnet mit Mandatsgewinnen in mehreren Bezirken.

Bei der letzten Wahl erzielte die SPÖ 41,6 Prozent der Stimmen. Die Grünen erreichten ein starkes Ergebnis mit 14,8 Prozent. Die ÖVP konnte auf 20,4 Prozent steigen, während die FPÖ schwere Einbußen hinnehmen musste und auf nur noch sieben Prozent kam. Die NEOS verbesserten sich leicht auf 7,5 Prozent.

Laut aktuellen Prognosen könnte die SPÖ etwa 38 Prozent erreichen. Dank seiner hohen persönlichen Beliebtheit bleibt Bürgermeister Ludwig der klare Favorit. Die ÖVP unter Karl Mahrer dürfte es schwer haben und wird nur auf zehn bis zwölf Prozent geschätzt. Die FPÖ könnte ihr Ergebnis aus dem Jahr 2020 möglicherweise verdreifachen und zur zweitstärksten Kraft aufsteigen.

Die Grünen und NEOS werden voraussichtlich ihre Positionen halten können: Die Grünen werden auf etwa zwölf Prozent und die NEOS auf neun Prozent geschätzt. Ein signifikanter Zuwachs für die Grünen scheint unwahrscheinlich, da sie bereits 2020 ein Rekordergebnis erzielten.

Viele Wähler haben ihre Stimme per Briefwahl abgegeben, deren Auszählung erst am Abend beginnt. Daher ist mit den endgültigen Ergebnissen der Bezirksvertretungen erst spät in der Nacht zu rechnen.

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