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Die FPÖ behauptet sich mit einem stabilen Wähleranteil von 34 Prozent an der Spitze und zeigt, laut einer aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24, dass ein mögliches Szenario von Neuwahlen durchaus vorteilhaft für die Partei sein könnte.

Deutlich dahinter positioniert sich die SPÖ mit 22 Prozent, gefolgt von der ÖVP, die mit 19 Prozent weiter unterhalb der 20-Prozent-Hürde bleibt.

Im unteren Bereich des Spektrums gab es Verschiebungen: Die Grünen haben die NEOS überholt und liegen jetzt mit zehn Prozent knapp vor der liberalen Partei, die auf neun Prozent gefallen ist.

In der Kanzlerfrage liegt Herbert Kickl von der FPÖ mit großem Abstand vorn. Andreas Babler (SPÖ) und der ÖVP-Kandidat Alexander Schallenberg erreichen jeweils 13 Prozent, während Beate Meinl-Reisinger (NEOS) auf sieben und Werner Kogler (Grüne) auf fünf Prozent kommen.

Ungeachtet der festgefahrenen Koalitionsverhandlungen präsentierte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl kämpferisch. In einer Videobotschaft an den “Patriotenkongress” in Madrid betonte er, dass die “Patrioten für Europa” nun ihren Moment gekommen sehen. “Wir ebnen den Weg für ein Europa der freien Vaterländer”, verkündete Kickl. In Madrid wurde er, aufgrund der Gespräche in Wien, durch den FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky vertreten.

Bei diesem Treffen rechter Parteien aus zwölf EU-Ländern, zu denen auch Italiens Vizepremier Matteo Salvini und Ungarns Premierminister Viktor Orbán gehörten, rief Kickl dazu auf, “Europa wieder groß zu machen”. Er kritisierte, dass die EU zunehmend von “Zentralisten und linken Ideologen” dominiert werde und sich dagegen Widerstand formiere.

Kickl äußerte sich zudem erfreut über die Aufnahme der Likud-Partei von Netanjahu als Beobachter in der EU-Fraktion “Patrioten für Europa”.

Während die FPÖ eine kritische Haltung zur EU beibehält, verfolgt die ÖVP einen proeuropäischen Kurs. Der Wirtschaftskammer-Generalsekretär Wolfgang Hattmannsdorfer erklärte im Ö1-Mittagsjournal, dass eine potenzielle Koalition zwischen FPÖ und ÖVP Mechanismen zur Koordination des Abstimmungsverhaltens auf EU-Ebene benötige. Die FPÖ strebt weiterhin die Kontrolle über EU-Agenden an und fordert ein Ende der Russland-Sanktionen, eine klare Grenzlinie für die ÖVP. Hattmannsdorfer betonte die Wichtigkeit einer westlichen Ausrichtung und warnte vor den Risiken einer Abkehr davon für Österreich als Exportnation. Auf die Frage nach den Chancen einer Einigung bei EU-Themen gab er eine Wahrscheinlichkeit von 50:50 an.

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