FPÖ überholt ÖVP in Oberösterreich: Umfrageergebnisse und Auswirkungen

Eine aktuelle Studie des Linzer Markforschungsinstituts Spectra, die in Kooperation mit den OÖNachrichten durchgeführt wurde, zeigt einen unerwarteten Wechsel an der Spitze der Beliebtheitsskala der politischen Parteien in Österreich. Demnach führt die FPÖ mit 31 Prozent und hat sich somit an die erste Stelle gesetzt. Die bisher dominierende ÖVP erlebte einen deutlichen Rückgang auf 22 Prozent und muss sich nun den zweiten Platz mit der SPÖ teilen, die ebenfalls 22 Prozent erreicht. Auf den weiteren Plätzen folgen die Grünen mit zwölf Prozent und die NEOS, die acht Prozent erzielen.

Ein deutlicher Rückschlag für die ÖVP unter Führung von Stelzer

Unter der Leitung von Landeshauptmann Thomas Stelzer erlebt die ÖVP einen signifikanten Einbruch ihrer Unterstützung. Noch im Dezember 2023 verzeichnete die Partei in Umfragen eine Zustimmung von 31 bis 35 Prozent. Im Vergleich dazu rangierte die FPÖ bei 24 bis 28 Prozent. Diese jüngste Entwicklung reflektiert einen bundesweiten Trend, bei dem die FPÖ sowohl in Umfragen als auch Wahlen zunehmend die Führungsposition übernimmt, selbst in traditionellen Hochburgen der ÖVP wie Oberösterreich.

Trotz des Rückschlags seiner Partei bleibt Stelzer persönlich beliebt. In einer hypothetischen Direktwahl würden 34 Prozent der Befragten ihm weiterhin das Amt des Landeshauptmanns anvertrauen. Sein Kontrahent von der FPÖ, Manfred Haimbuchner, würde lediglich 23 Prozent erreichen. Weit abgeschlagen sind auch SPÖ-Vize Christine Haberlander mit elf Prozent und der grüne Landesrat Stefan Kaineder, der mit zwölf Prozent knapp vor Haberlander liegt.

Des Weiteren äußern 62 Prozent der Befragten eine positive Meinung über Stelzer, während Haimbuchner nur auf 50 Prozent Zustimmung stößt.

Druck auf die ÖVP steigt

Seit 2021 regiert die aktuelle Koalition aus ÖVP und FPÖ mit Stelzer an der Spitze und die nächsten Landtagswahlen sind für 2027 angesetzt. Doch die neuesten Umfrageergebnisse erhöhen den Druck auf die ÖVP. Die Partei steht vor der Herausforderung, ihre Basis zu konsolidieren, um den Anschluss an die FPÖ nicht weiter zu verlieren. Der Aufschwung der FPÖ und der Absturz der Volkspartei werden immer offensichtlicher, sowohl auf Bundesebene als auch in Oberösterreich.

Die Ergebnisse der Umfrage werfen somit nicht nur Fragen für Stelzer und seine Partei auf, sondern betreffen die gesamte politische Landschaft Oberösterreichs. Es scheint immer unwahrscheinlicher, dass die ÖVP einfach an die Spitze zurückkehren kann.

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