Schockierender Integrationsmangel: Nur 8% der Asylbewerberinnen in Österreich sind erwerbstätig

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) hat kürzlich einen Bericht herausgegeben, der sich mit den Herausforderungen bei der Integration von nachgezogenen Asylberechtigten und Personen mit subsidiärem Schutzstatus auseinandersetzt. Der Bericht legt ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche der Erwerbstätigkeit und des Spracherwerbs und zeichnet ein kritisches Bild der aktuellen Lage.

Die Untersuchung zeigt auf, dass lediglich acht Prozent der nachgezogenen Frauen innerhalb der ersten drei Jahre nach ihrer Ankunft in Österreich eine Beschäftigung aufnehmen. Im Gegensatz dazu steht die Erwerbstätigkeit österreichischer Frauen, die durch staatliche Kinderbetreuungsangebote besser unterstützt wird und eine Beschäftigungsrate von etwa 22 Prozent erreicht, insbesondere bei Frauen aus Afghanistan und Syrien.

Ein weiterer kritischer Punkt der Studie betrifft die gesellschaftliche und kulturelle Integration. Viele der nachgezogenen Frauen aus traditionell geprägten Kulturen halten an herkömmlichen Rollenbildern fest und pflegen kaum Kontakte außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft. Dies hat zur Folge, dass ihr Interesse an Deutschkursen relativ niedrig ist und sie deutlich seltener solche Kurse besuchen als Frauen, die selbstständig in Österreich Asyl beantragt haben und sich somit stärker in die Gesellschaft integrieren möchten.

Im Gegensatz dazu ist unter den jüngeren Migranten, die als Minderjährige nach Österreich gekommen sind, eine größere Bereitschaft zu beobachten, die deutsche Sprache zu erlernen und sich beruflich zu integrieren. Die Erwerbsquote dieser Gruppe ist höher als bei den Erwachsenen: 57 Prozent der direkt eingereisten jungen Männer sind berufstätig, im Vergleich zu 41 Prozent der nachgezogenen jungen Männer. Besonders bei syrischen Migranten zeigt sich dieser Unterschied: 48 Prozent der direkt eingereisten Syrer sind erwerbstätig, während es bei den nachgezogenen nur 34 Prozent sind.

Die Studie kritisiert zudem wesentliche Aspekte der Integrationspolitik im Bereich des Familiennachzugs. Die Maßnahmen, die ursprünglich eine schnellere Integration der nachgezogenen Personen fördern sollten, erzielen nicht die gewünschten Ergebnisse. Oftmals sind die Betroffenen nicht einmal über die vorhandenen Integrationsprogramme informiert, und insbesondere Frauen verbleiben in traditionellen Lebensweisen, was ihre gesellschaftliche Integration erschwert.

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