Kickls Kampfansage: “Wir bleiben beim russischen Gas!” – FPÖ-Chef trotzt Kritik

Herbert Kickl nutzte das ORF-Sommergespräch, um eine umfassende politische Offensive zu starten. Er entkräftete Kritik an seiner vermeintlichen Abwesenheit und betonte die Effektivität neuer Kommunikationswege, die seiner Meinung nach mehr Einfluss als traditionelle Medienpräsenz haben.

Der FPÖ-Chef machte deutlich, dass er eine Wiederaufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP ablehnt. Er sei zu Kompromissen bereit, jedoch nicht um den Preis fundamentaler politischer Konzessionen.

Im Rahmen seiner wirtschaftspolitischen Ziele forderte Kickl eine Entlastung der Bürger bei Mieten, Lebensmitteln und Energiekosten. Er schlug vor, die Umsatzsteuer auf Lebensmittel zu senken und staatliche Eingriffe in die Preisgestaltung vorzunehmen. Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll durch Kürzungen in der Asylpolitik, bei internationalen Hilfsprojekten und im Rüstungsprojekt Skyshield erfolgen.

Zum Thema Energie erklärte Kickl, dass er den Import von russischem Gas befürwortet, da diese Option günstiger sei. Er verwies auf Frankreich und Spanien, die ebenfalls russisches Gas bezögen, und argumentierte, dass Österreich sich keine moralischen Grenzen auferlegen sollte.

Kickl sieht zudem großes Potential zur Einsparung in den Förderungen, da unklar sei, wohin die jährlichen 40 Milliarden Euro genau fließen würden. Er plädierte dafür, dass Österreich finanziell straffer wirtschaften müsse.

In Bezug auf das Gesundheitswesen schlug Kickl eine Volksbefragung vor, um zu entscheiden, ob Bund oder Länder die Verantwortung tragen sollen. Für die Patienten sei letztendlich nur wichtig, dass das Gesundheitssystem effektiv arbeite.

Bezüglich der Pensionen sprach sich Kickl für eine lineare Erhöhung um 2,7 Prozent aus, lehnte jedoch eine stärkere Anhebung der niedrigeren Pensionen ab. Er betonte, dass Leistungsträger darauf vertrauen müssten, dass ihre höheren Beiträge auch im Ruhestand berücksichtigt werden.

In der Außenpolitik distanzierte sich Kickl von einer allzu engen Beziehung zu Donald Trump, stimmte jedoch einzelnen seiner Ansichten zu, wie der Ablehnung des politischen Islams und der Woke-Bewegung.

Zum Abschluss des Gesprächs thematisierte Kickl die anhaltenden Folgen der Flüchtlingskrise von 2015 für die Gesellschaft.

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