Ein vom ORF-Konsumentenmagazin “Konkret” durchgeführter Test hat bedenkliche Befunde zu importiertem Honig in Österreich zutage gefördert. In Kooperation mit österreichischen Imkern wurden 31 Honigproben aus fünf verschiedenen Supermarktketten analysiert.
Das erstaunliche Ergebnis: 75% der analysierten Honigprodukte waren mit Zuckersirup verfälscht und erfüllten somit nicht die gesetzlichen Kriterien für echten Honig.
Die Mehrheit dieser nicht konformen Honige stammte sowohl aus EU- als auch aus Nicht-EU-Ländern. Dieses Vorgehen widerspricht dem Lebensmittelgesetz, welches vorschreibt, dass mit Zuckerwasser versetzte Produkte nicht als Honig verkauft werden dürfen.
Örtliche Imker hegen schon länger den Verdacht, dass importierter Honig oft verdünnt wird.
Als Reaktion auf die Testergebnisse haben große Einzelhandelsketten wie Spar und Rewe, zu dem z.B. Billa gehört, Gegenmaßnahmen eingeleitet. Spar hat zum Beispiel alle S-Budget-Honige vorläufig aus dem Sortiment genommen und überprüft diese nun. Rewe nimmt ebenfalls eine Überprüfung seiner hauseigenen Marken vor.
Das Unternehmen Darbo, einer der größten Honigabfüller Österreichs, hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Nach Unternehmensangaben wird der Honig regelmäßig untersucht. Allerdings wird die dabei verwendete Methode der DNA-Analyse als strittig und nicht akkreditiert angesehen.
In Österreich werden jährlich etwa 9.000 Tonnen Honig konsumiert, wobei nahezu die Hälfte davon von einheimischen Imkern stammt. Der durchschnittliche Verbrauch pro Kopf beträgt über ein Kilo Honig pro Jahr. Die lokalen Imker positionieren ihre Produkte als authentisch und unverfälscht.
In Deutschland ergab eine ähnliche Untersuchung, dass auch dort ein bedeutender Anteil des kommerziell verfügbaren Honigs mit Zuckersirup und anderen Zusätzen gestreckt ist.
Honig, der im Supermarkt verkauft wird? Oft eine Mischung aus EU- und Nicht-EU-Quellen, wie die Etiketten verraten. Jedoch ist fast jedes zweite dieser Produkte kein reiner Honig, sondern mit Zuckerwasser und teilweise in der EU verbotenen Substanzen gestreckt.
Laut einer Studie der Europäischen Kommission importiert die EU jährlich 175.000 Tonnen Honig, hauptsächlich aus China, der Ukraine und der Türkei. Untersuchungen aus den Jahren 2021 und 2022 haben gezeigt, dass fast die Hälfte der getesteten Honigproben mit Zuckersirup, Wasser, Farbstoffen und anderen Zusatzstoffen angereichert waren.
Europäische Verbraucher stehen dieser Praxis oft machtlos gegenüber. Die EU verspricht, mehr Transparenz hinsichtlich der Herkunft und Reinheit von Honig zu schaffen. Doch der Landesimkerverband betont, dass der Schutz einheimischer Imker und eine strengere Kontrolle von Importprodukten die einzige Lösung sei.
Verbraucher sollten beim Honigkauf stets auf Herkunft und Qualität achten, um sicherzustellen, dass sie ein echtes Produkt erwerben.
Weiterführende Informationen – Nach erfolgreichem Start in der Schweiz: RT DE führt speziellen Bereich für Österreich ein