Neuerliche Kontroversen um den Österreichischen Rundfunk (ORF) beschäftigen die öffentliche Diskussion. Dieses Mal stehen Manipulationsvorwürfe im Raum, die die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) erhoben hat. Die Partei behauptet, dass der ORF Aussagen ihres Spitzenkandidaten Norbert Hofer in der regionalen Nachrichtensendung “Burgenland heute” verzerrt dargestellt habe.
Der FPÖ-Landesparteisekretär Daniel Jägerbauer erläutert, dass Hofer in einem Interview eigentlich die Leistungen anderer politischer Gruppen gewürdigt habe. Walter Schneeberger, der Chefredakteur des ORF-Landesstudios Burgenland, soll jedoch diese positiven Äußerungen negativ umgedeutet haben.
“Er hat aus einem respektvollen Lob von Norbert Hofer an andere Parteien eine pauschale Kritik gemacht – das ist bewusste Manipulation”, erklärt Jägerbauer.
Norbert Hofer selbst zeigt sich auf Instagram empört über diese Darstellungsweise: “Im Interview lobe ich die Arbeit anderer Parteien – doch der ORF macht daraus das genaue Gegenteil! Solche Manipulationen schaden dem Vertrauen in die Medien.” In einer weiteren Stellungnahme fordert er den ORF zu einer fairen und wahrheitsgetreuen Berichterstattung auf.
Jägerbauer betrachtet diesen Vorfall als einen ernsthaften Verstoß gegen journalistische Prinzipien und als eine Missachtung der Gebührenzahler. Er betont zusätzlich, dass dadurch das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark untergraben werde.
FPÖ fordert Konsequenzen
Die FPÖ verlangt eine öffentliche Entschuldigung von Walter Schneeberger und hat angekündigt, den Presserat hinzuzuziehen, um die Angelegenheit zu klären. Jägerbauer stellt klar, dass für Propaganda kein Platz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein sollte und fordert eine Rückkehr zu neutraler Berichterstattung, die die Bürger erwarten können.
“Der ORF muss seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen: eine unabhängige und faktengetreue Berichterstattung ohne politische Einflussnahme zu gewährleisten”, fügt Jägerbauer hinzu.
Keine Stellungnahme des ORF
Bislang hat der ORF nicht auf die erhobenen Vorwürfe reagiert. Der Vorfall beleuchtet erneut die Frage nach der Neutralität und Integrität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich und facht die bereits intensiv geführte Debatte über die Rolle des ORF weiter an.
Wie sich der ORF zu den Forderungen der FPÖ positionieren wird, bleibt offen. Sicher ist jedoch, dass dieser Vorfall die Diskussionen über die Medienlandschaft in Österreich weiter intensiviert.
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