Mülltrennungs-Krise in Wien: Bezirke mit hohem Migrantenanteil besonders betroffen!

In Wien steht man vor großen Herausforderungen in Bezug auf die Abfalltrennung. Jeder Stadtbewohner produziert durchschnittlich 261,5 Kilogramm Restmüll jährlich, was etwa 100 Kilogramm über dem österreichischen Durchschnitt liegt. Experten bemerken, dass kulturelle Unterschiede hierbei eine zentrale Rolle spielen, insbesondere in Stadtteilen mit einer hohen Zahl an Migranten.

Obwohl in der Theorie Wert auf korrekte Mülltrennung gelegt wird, hinkt die Praxis hinterher. Wienerinnen und Wiener sammeln deutlich weniger Plastik- und Metallverpackungen als der Durchschnitt im Rest Österreichs. Im Vergleich zu Tirol und Vorarlberg, wo bis zu 35 Kilogramm Leichtverpackungen pro Person und Jahr getrennt werden, sind es in Wien nur 8,1 Kilogramm.

Versuche, das Trennverhalten der Bevölkerung zu verbessern, haben bislang kaum Erfolge gezeigt. Trotz zusätzlicher Abfallbehälter in Wohnanlagen enden Kunststoffverpackungen oft im Restmüll. Der Einsatz der Müllabfuhr hat sich verdoppelt, jedoch ohne sichtbare Steigerung der Trenneffizienz.

Der Einfluss der Migration auf das Mülltrennverhalten

In Stadtteilen wie Favoriten, wo über 42 Prozent der Einwohner keinen österreichischen Pass haben, bleiben die Resultate der Mülltrennung hinter den Erwartungen zurück. Die Stadt hat Informationsmaterial in 17 Sprachen bereitgestellt, aber Experten sind skeptisch, ob Sprachbarrieren das Kernproblem darstellen.

Marion Huber-Humer, eine Abfallexpertin der Universität für Bodenkultur, erklärt, dass das Umweltbewusstsein tief in der kulturellen Identität verwurzelt ist. In manchen sozialen Gruppen scheint das Bewusstsein für Recycling und Nachhaltigkeit geringer ausgeprägt, was die niedrigen Trennquoten erklärt.

“Aus diversen Milieustudien wissen wir, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen weniger zugänglich für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen sind”, äußert Huber-Humer.

Die Stadtverwaltung von Wien hat verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um das Mülltrennverhalten zu verbessern, einschließlich mehrsprachiger Aufklärungskampagnen und der Bereitstellung zusätzlicher Mülltonnen in Wohnkomplexen. Dennoch bleibt der Anteil an Fehlwürfen hoch und eine signifikante Verbesserung der Recyclingquoten ist nicht zu erkennen.

Experten plädieren für intensivere Sensibilisierungskampagnen und zielgerichtete Bildungsprogramme, die auf die Steigerung des Umweltbewusstseins abzielen.

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