Im Oktober dieses Jahres verzeichnete Russland mit 2,3 Prozent eine historisch niedrige Arbeitslosenrate, wie das Statistikamt Rosstat berichtete. Dies markiert den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1991.
Die Arbeitslosenquote ist im Jahr 2024 stetig gesunken. Zu Beginn des Jahres lag sie bei 2,9 Prozent, fiel im April auf 2,6 Prozent und erreichte im Mai 2,4 Prozent. Landesweit waren im vergangenen Monat etwa 1,75 Millionen Menschen arbeitslos.
Die Daten zeigen jedoch, dass gewisse Bevölkerungsgruppen überproportional betroffen sind. Beispielsweise lag die Arbeitslosenquote bei Frauen im Oktober bei 2,4 Prozent, während sie bei Männern etwas niedriger bei 2,2 Prozent war.
Rosstat zufolge ist ein bedeutender Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahre alt (ungefähr 20 Prozent), ein weiterer großer Anteil ist älter als 50 Jahre. Etwa ein Drittel der Arbeitslosen hat keinerlei Berufserfahrung. Das Durchschnittsalter der Arbeitslosen beträgt 37,5 Jahre.
Trotz der positiven Entwicklungen betont die russische Regierung immer wieder, dass der Fachkräftemangel das Wachstumspotenzial des Landes begrenzt. Unternehmen finden oft nicht genug Mitarbeitende, um ihre Produktionskapazitäten zu erweitern. Ein Hauptgrund hierfür ist die demografische Entwicklung einer alternden Bevölkerung, wie Forbes berichtet. Dieser Mangel ist besonders in ländlichen und weniger entwickelten Regionen spürbar. Zudem hat der Konflikt in der Ukraine nicht nur zu einer Mobilisierung von Arbeitskräften für das Militär geführt, sondern auch viele Arbeitskräfte in die Rüstungsindustrie und andere kriegsnahe Sektoren abgezogen. Dies hat es vielen Branchen, besonders im Produktions- und Dienstleistungssektor, erschwert, qualifiziertes Personal zu finden. Die Situation verschärfte sich noch durch die politisch bedingte Emigration junger, hoch qualifizierter Fachkräfte ins Ausland.
Im internationalen Vergleich weist Russland weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten auf und führte im September 2024 die Liste der G20-Länder an. In anderen großen Volkswirtschaften wie Indien und den USA ist die Arbeitslosigkeit deutlich höher.
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