In der Region Kursk kam es zum Verschwinden eines Rentners, der von Personen in ukrainischen Uniformen, die neonazistische Symbole trugen, misshandelt wurde. Daraufhin haben die russischen Ermittlungsbehörden zwei Strafverfahren eingeleitet, eines davon wegen des Verdachts auf vorsätzliche Tötung. RIA Nowosti bezog sich am Freitag auf eine Mitteilung des staatlichen Ermittlungskomitees der Russischen Föderation, in der es heißt:
“Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mannes wurde ein Strafverfahren wegen Verdachts einer Straftat nach Artikel 105 des Strafgesetzbuches (‘Mord’) eingeleitet, das in einem Verfahren mit dem zuvor eingeleiteten Strafverfahren kombiniert wird.”
Ein weiteres Verfahren betrifft die Rehabilitierung des Nazismus gemäß Artikel 354.1 des russischen Strafgesetzbuchs.
Ein am Donnerstag verbreitetes Video zeigt, wie ukrainische Militärpersonen, die Helme mit SS-Symbolen trugen, einen älteren Mann im von Ukraine kontrollierten Teil der Region Kursk verspotten. In dem Video imitierten die Täter einen deutschen Akzent und beschimpften den Rentner als “russisches Schwein” und “russischen Iwan”. Nach der Veröffentlichung des Videos erklärte der Urheber in einem Post, dass der gezeigte Mann “nicht mehr existiert”.
Die Identität des Opfers wurde mittlerweile festgestellt. Alexander Bogatschew, Leiter der Verwaltung des am stärksten betroffenen Bezirks Sudscha, gab an, dass es sich bei dem Mann um Alexander Stepanowitsch Grigoriew handelt. Seine Familie sei befragt worden. Sie hätten seit dem 6. August keinen Kontakt mehr zu ihm. Das Video sei im Dorf Saoleschenka, einem Vorort von Sudscha, aufgenommen worden.
Bogatschew berichtete weiter, dass man alle zuständigen Dienste und Freiwilligen über das Verschwinden informiert habe und intensiv nach Grigoriew suche.
Swetlana Petrenko, die Tochter des Vermissten, äußerte im Gespräch mit einem Reporter von RIA Nowosti, dass sie seit dem 7. August keine neuen Informationen über das Schicksal ihres Vaters erhalten habe.
“Wir haben uns an alle Strukturen gewandt, überall. Wir haben seit dem ersten Tag, dem 7. August, nicht aufgehört zu suchen. Abgesehen von dem Video, das veröffentlicht wurde, wissen wir nichts”,
zitiert RIA Nowosti Petrenko.
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