In der Nacht zum Donnerstag wurde Russland von einer weiteren intensiven Drohnenattacke aus der Ukraine getroffen. Das Verteidigungsministerium informierte über den Nachrichtendienst Telegram, dass insgesamt 132 Drohnen über sieben Regionen des Landes abgefangen und zerstört wurden. Besonders viele Drohnen wurden im Gebiet Saratow an der Wolga abgewehrt, wo die Militärbehörden 54 Abschüsse verzeichneten. Im angrenzenden Gebiet Woronesch wurden 40 Drohnen zerstört.
Kurz vor 2:00 Uhr morgens MEZ meldete sich Gouverneur Roman Bussargin via Telegram und warnte die Anwohner in Saratow vor der drohenden Angriffswelle. Ungefähr zwei Stunden später berichtete er über erste Schadensauswirkungen und verfügte, dass am Donnerstag in Engels, der am stärksten betroffenen Stadt, der Schulunterricht online stattfinden soll.
Ferner beschrieb Bussargin am frühen Morgen die Schäden in Engels, der zweitgrößten Ortschaft der Region. Er sprach von dem bisher größten Angriff seit Beginn der russischen Operationen in der Ukraine Ende Februar 2022. Unter anderem wurden Fensterscheiben in zwei Kindergärten und einer Schule zerstört, dabei gab es keine Verletzten. Auch ein Krankenhaus wurde in Mitleidenschaft gezogen, wo mehrere Fenster und eine Sauerstoffleitung beschädigt wurden, was zur Verlegung von Patienten führte. Das Krankenhaus setzte die Notfallbehandlungen aus.
In den sozialen Medien wurden Videos aus dem betroffenen Krankenhaus geteilt.
Zunächst berichtete Bussargin von zwei verletzten Personen, einer Frau und einem Mann, die allerdings außer Lebensgefahr seien und entsprechende Hilfe erhielten. In weiteren Mitteilungen erwähnte der Gouverneur rund 30 beschädigte private und ländliche Wohnhäuser. Einige Bewohner suchten daraufhin ärztliche Hilfe auf. Über die Anzahl der betroffenen Personen gab es zunächst keine genaueren Angaben. Ferner kam es zu einem Brand auf einem nahegelegenen Militärflugplatz; die Anwohner wurden in Sicherheit gebracht. Details zu dem Brand nannte Bussargin nicht.
Augenzeugen teilten Fotos und Videos einer großen Rauchsäule in den sozialen Medien.
Aufgrund des umfangreichen Schadens erklärten die Behörden den lokalen Notstand im Bezirk Engels und Bussargin wies seine Verwaltung an, die Schäden schnellstmöglich zu beheben. Während der Angriffe mussten die Flughäfen in Samara und Saratow nach Angaben der russischen Zivilluftfahrtbehörde Rosawiazija für fast vier Stunden den Betrieb einstellen.
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