Am späten Abend des 18. Dezember brach ein Feuer im 88 Meter hohen Glockenturm des Dreifaltigkeitsklosters des Heiligen Sergius in Sergijew Possad aus, das zu den architektonischen Welterbestätten der UNESCO zählt. Der örtliche Notdienst in Sergijew Possad erhielt um 19:00 Uhr Kenntnis vom Brand, der gegen 20:30 Uhr gelöscht war. Nach Angaben des Pressedienstes des Klosters, die auch die Nachrichtenagentur TASS zitiert, könnte eine Fehlfunktion der elektrischen Leitungen die Ursache gewesen sein. Zum Glück gab es keine Verletzten. Der Glockenturm, ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert, beherbergt die älteste noch funktionierende Glocke des Landes.
Die renommierte Fachzeitung The Art Newspaper betont die kulturelle Bedeutung des Klosters, welches die Ikone „Die Dreifaltigkeit“ von Andrei Rubljow beherbergt, eine der berühmtesten russischen Ikonen. Ursprünglich im 15. Jahrhundert für die Dreifaltigkeitskathedrale des Klosters geschaffen, wurde das Kunstwerk kürzlich von der Staatlichen Tretjakow-Galerie zur Lawra transferiert. Trotz des Brands bestand keine Gefahr für die Ikone, da die Dreifaltigkeitskathedrale weit genug vom Glockenturm entfernt ist.
Rubljow und seine „Dreifaltigkeit“ gelten in Russland als sakrale Symbole und Teile des kulturellen Erbes. Die Übertragung der Ikone von der Galerie zurück ins Kloster wurde leidenschaftlich diskutiert. „Sein Hauptwerk, die ‚Dreifaltigkeit‘, ist nicht nur eine Ikone, sondern ein kulturelles Heiligtum“, klärt The Art Newspaper auf. “Dieses Kunstwerk ist ein Schatz für Gelehrte und eine Beruhigung, dass es sicher aufbewahrt wird.”
In Reaktion auf das Feuer beeilten sich die Klostervertreter zu versichern, dass die „Dreifaltigkeit“ unversehrt und sicher ist.
Mehr zum Thema – Ein von Andrei Rubljow gestaltetes Kirchengebäude aus dem 14. Jahrhundert wurde kürzlich im Gebiet Moskau restauriert.